Die besten Gartenbücher 2024
Gestern wurde zum 19. Mal der Deutsche Gartenbuchpreis auf Schloss Dennenlohe verliehen. Der Deutsche Gartenbuchpreis, präsentiert von Stihl, wird von Schloss Dennenlohe in verschiedenen Kategorien vergeben. Der European Gardenbook Award – initiiert und vergeben von Baron und Baronin Süsskind – honoriert europäische Gartenbücher.
Insgesamt wurden bei der Jurysitzung an zwei Tagen über 125 von den Verlagen eingereichte Bücher von einer Expertenjury bewertet. Mit einer Vielzahl von Einsendungen, die verschiedene Genres und Themen des Gartenlebens umfassten, wurden die Einsendungen nach Kriterien wie Innovation, Kreativität, Informationsgehalt und visuellem Anspruch bewertet. Zusätzlich wurden erstmalig die besten Garten-Creatoren gekürt und fünf Sonderpreise vergeben.
Mit dem Premium Award für Gartenbücher würdigt Schloss Dennenlohe seit 2006 außergewöhnliche literarische Leistungen auf dem Gebiet der Gartenkultur. Der Deutsche und der Europäische Gartenbuchpreis sind als Auszeichnung für Autoren gedacht, die durch ihre Veröffentlichungen den Menschen grünes Wissen auf besondere Art nahebringen und darauf hinweisen, dass Pflanzen, Tiere, Menschen, Gartenkultur und Landschaft eine unteilbare Einheit bilden.
Der Deutsche Gartenbuchpreis und der European Garden Photo Award unterstützen die Sieger mit Geldpreisen in Höhe von insgesamt 12 000 Euro.
Die besten Gartenbücher 2024 auf einen Blick | Bild: Schloss Dennenlohe
European Garden Book Award
Bestes »European Garden Book« wurde »Virginia Woolfs Garten. Die Geschichte der grünen Oase in Monk’s House« von Caroline Zoob aus dem Gerstenberg Verlag (München 2023). Auf den zweiten Platz kam der russische Bildband »My Romance with the Sun«, eine Eigenproduktion von Sergey Karepanov. Barbara Segall hat sich mit den »Geheimen Gärten von Sussex & Kent« befasst, das ebenfalls im Gerstenberg Verlag verlegt wurde und auf den dritten Platz kam.
Begründung der Jury zum 1. Platz
»Literatengärten waren schon öfter Gegenstand bemerkenswerter Publikationen. Das vorliegende Werk beschränkt sich allerdings auf den wichtigsten Garten einer bedeutenden Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts und stellt diesen umfassend und anschaulich dar. Die Autorin weiß, wovon sie schreibt, denn sie hat den zeitweise vernachlässigten Garten eine Zeit lang selbst betreut und fast buchstäblich aus dem Dornröschenschlaf geholt.«
Bester Gartenbildband
Beim Deutschen Gartenbuchpreis gewann in der Kategorie »Bester Bildband« das Buch »Zu den Wiesen. Vom naturnahen und artenreichen Gärtnern. Ein Gartenporträt« von Susann Probst und Yannic Schon aus dem Prestel Verlag (München/London/New York 2024). Den zweiten Platz belegte »Ein Jahr in unserem Landgarten«, herausgegeben vom BLV Verlag und geschrieben von Cristine Bendix. Der 3. Platz ging an Konstanze Neubauer und Nico Wissig für ihr Buch »Gärten des Jahres 2024«, das im Callwey Verlag erschienen ist.
Begründung der Jury zum 1. Platz
»Ein Paar macht sich auf, sein Glück auf dem Lande zu suchen. Aus einem alten Siedlergarten wird ein naturnahes Gartenparadies zur Selbstversorgung. So weit, so gut. Dem Autorenpaar, beide Profi-Fotografen mit dem Themenschwerpunkt auf dem Food-Bereich und Garten-Blogger, ist es jedoch gelungen, daraus ein ganz besonderes Buchprojekt zu schmieden. Die Fotografien atmen eine singuläre Kombination aus erdiger Naturverbundenheit und magischen Lichtmomenten. Insgesamt verbindet der Band auf sehr individuelle Weise hohen gestalterisch-ästhetischen Anspruch mit gärtnerisch-praktischen Themen.«
Bestes Buch über Gartengeschichte
In der Kategorie »Bestes Buch über Gartengeschichte« siegte Clemens Alexander Wimmer mit »Gärtner der Nation – die vier Leben des Karl Foerster«, erschienen im Arts & Sience Weimar Verlag (Ilmtal-Weinstrasse 2024). Auf den zweiten Patz kam »Über Gärten im Gespräch« von Jana Kittelmann, Michael Niedermeier und Andrea Thiele aus dem Mitteldeutschen Verlag und den dritten Platz belegte Antje Peters-Reimann mit »Geschichten aus Floras Reich«, veröffentlicht im Hummelshain Verlag.
Begründung der Jury zum 1. Platz
»Der bekannteste deutsche Staudenzüchter und Gartenbuchautor war schon öfter Gegenstand der Sekundärliteratur. Rechtzeitig zu seinem 150. Geburtstag legt nun ein sehr namhafter Gartenhistoriker das bislang umfangreichste quellenbasierte Werk zu diesem bedeutenden Gartenprotagonisten vor. Dabei konnten auch etliche bislang unbekannte Quellen ausgewertet werden. Die Frage, die sich sowohl Autor als auch Leser stellen, ist: Wie gelang es dem Übervater der deutschen Staudenkultur, obgleich stets unverändert in Potsdam ansässig, in gleich vier sehr unterschiedlichen Gesellschaftssystemen nicht nur zu überleben und seinen Garten zu erhalten, sondern auch ausgesprochen erfolgreich zu sein?«
Bestes Garten- oder Pflanzenportrait
Jonas Frei erhielt für sein Buch »Die Haselnuss. Arten, Botanik, Geschichte, Kultur« aus dem AT Verlag (Aarau und München 2023) den ersten Preis in der Kategorie »Bestes Pflanzenportrait«. Marianne Foerster kam mit ihrem im Prestel Verlag veröffentlichten Werk »Der Garten meines Vaters Karl Foerster« auf den zweiten Platz. Den dritten Platz belegten Beate Balz, Andrea Schliep und Sebastian Streich mit »Zuhause im Skandi Garten« aus dem Busse Seewald Verlag.
Begründung der Jury zum 1. Platz
»Fruchttragende Gehölze haben seit jeher eine besondere Anziehungskraft auf Mensch und Tier. Wenn bei einer Publikation besonderer Fokus auf eine spezielle Pflanzengattung gelegt wird, so kann dies zu sehr interessanten Ergebnissen führen. Bei dem vorliegenden Werk handelt es sich um besonders gelungene Gartenliteratur, die für jedermann geeignet ist. Schon der erste Eindruck verrät, dass es sich um eine durch und durch mit Liebe fürs Detail gestaltete Publikation handelt – vom Cover über den Vorsatz bis zu den hervorragenden Illustrationen. Dem Autor gelingt es dabei, das Thema von der Geschichte über die einzelnen Arten bis zur Gefährdung so umfassend darzustellen, dass kaum Fragen offen bleiben – mit einem Wort: ein Standardwerk.«
Bestes Gartenbuch für Kinder
»Bestes Gartenbuch für Kinder« wurde »Im Garten. Die wunderbare Welt der Pflanzen« von Rizanino Reyes (Texte) und Sara Boccaccini Meadows (Illustrationen) aus dem Ars Edition Verlag (Münster 2023). Der zweite Platz ging an Daniela Drescher und ihr Buch »Giesberths kleiner Garten« aus dem Verlag Urachhaus und Bärbel Oftring erhielt für ihr Werk »Ich bau dir ein Haus, kleiner Igel« aus dem Gerstenberg Verlag den dritten Platz von der Jury zugesprochen.
Begründung der Jury zum 1. Platz
»Kinder an den Themenkomplex Garten heranzuführen ist eine wichtige, aber nicht so einfache Aufgabe. Der großformatige und durchweg mit hochwertigen Zeichnungen illustrierte Band sticht zweifellos unter den anderen Gartenbüchern für Kinder heraus. Er konzentriert sich dabei auf das Thema Nutzpflanzen, wobei meist einer Frucht oder Pflanzenart zwei Doppelseiten gewidmet werden, auf denen wissenswerte Fakten wie Geschichte, Einführung, botanische Besonderheiten, Vermehrung, Anzucht oder Sorten behandelt werden. Die kurzen Texte sind so informativ, dass auch Erwachsene noch einiges dazulernen können. So ist der Band insgesamt eine empfehlenswerte Lektüre für die ganze Familie.«
Bestes Buch zur Gartenprosa
»Gärten. Das Glück wohnt im Garten. Von Elizabeth von Arnim bis Margery Fish« von Editha Weber aus dem Ebersbach & Simon Verlag (Berlin 2024) wurde Sieger in der Kategorie »Bestes Buch zur Gartenprosa«. Marina Pahr gewann mit »Nur die Wühlmaus war Zeuge« den zweiten Platz und dritter dieser Kategorie wurde der Gartenkrimi »Gärten, Gift und große Liebe« von Klaudia Blasl – beide Bücher stammen aus dem Emons Verlag.
Begründung der Jury zum 1. Platz
»Frauen haben in der Gartengeschichte immer wieder eine wichtige Rolle gespielt. In dem ansprechend gestalteten Bändchen greift die Autorin fünf Beispiele aus dem 19. und 20. Jahrhundert heraus und führt diese auf sehr unterhaltsame Weise anhand von kleinen essayähnlichen Beiträgen aus. Zusammen mit dem bereits 2022 erschienenen, ähnlich gestalteten Bändchen der in diesem speziellen Themenkomplex sehr versierten Verfasserin über Gartenkünstlerinnen ist dies ein lobenswerter Beitrag zur Gartenliteratur.«
Bester Gartenreiseführer
In der Sonderkategorie 2024 »Gartenreiseführer« siegten Gaby Allendorf und Philip Kallrath mit »Grenzenloses Gartenradeln: Unterwegs im Münsterland und im Achterhoek: Auf dem Rad durchs blühende Münsterland und den malerischen Achterhoek (Schönes NRW)« aus dem Klartext Verlag (2023).
Begründung der Jury zum 1. Platz
»Gartenreiseführer erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit, wenngleich die Zahl der Neuerscheinungen leider stark zurückgegangen ist. Sehr bemerkenswert ist der vorliegende Gartenreiseführer, der speziell auf die Zielgruppe der Radfahrer zugeschnitten ist. Der Reiseführer beschränkt sich auf eine grenzüberschreitende deutsch-niederländische Region, die zum Radfahren prädestiniert ist. Er bietet insgesamt sechs Touren mit unterschiedlichen Gartenerlebnissen und neben allen nützlichen Informationen auch weitere Tipps für die gartenaffine Leserschaft.«
Tiere im Garten
In der Kategorie »Tiere im Garten« gewann Armin Rose mit seinem Buch »600 coole Krabbler: Was krabbelt denn da hinterm Haus? Unsere winzigen Nachbarn erzählen aus ihrem Leben – Ein Krabbeltierführer« aus dem KJM Buchverlag (Hamburg 2023). »Artenvielfalt im naturbelassenen Garten« aus dem Springer Nature Verlag von Heiko K. Voss errang den zweiten Platz und »Dein Balkon summt!« von Mareike Fedders aus dem Kosmos Verlag kam auf den dritten Platz.
Begründung der Jury zum 1. Platz
»Was passiert, wenn ein studierter Biologe und promovierter Entomologe aufgrund einer Pandemie plötzlich viel Zeit für seine Familie hat und im eigenen Garten zusammen mit seinen Kindern auf Forschungsjagd nach krabbelnden Insekten geht? Das sehr erstaunliche Ergebnis ist ein Buchprojekt, das der Verfasser zunächst für seine eigene Familie kreierte und nun als Buchveröffentlichung für jedermann zur Verfügung stellt. Anhand von äußerst bemerkenswerten Fotografien stellt der Autor die unfassbare Zahl von 600 krabbelnden Insekten vor. Mit Hilfe von eingefügten Sprechblasen werden zudem wissenswerte Fakten auf interessante und witzige Weise vermittelt. Insgesamt eine sehr ungewöhnliche Publikation für Jung und Alt.«
Bester Gartenratgeber
Der erste Platz in der Kategorie »Bester Ratgeber« ging an Sonja Schwingenbauer für ihr Buch »Natürlich schön und wild umschwärmt. Insektenfreundliche Blumenbeete planen, umsetzen und pflegen«, erschienen im Haupt Verlag (Bern 2023). Den zweiten Platz erhielten Sandra und Michael Skala für ihr Werk »Das Prinzip Waldgarten« und für den dritten Platz wurde Deike Haßler mit »Fensterbrettgarten« – beide aus dem Löwenzahn Verlag – von der Jury ausgezeichnet.
Begründung der Jury zum 1. Platz
»In Zeiten von sich zuspitzendem Insektensterben gewinnt eine naturnahe Bewirtschaftung unserer Gärten eine stark zunehmende Bedeutung. Aber wie lässt sich das mit anspruchsvoller Gartengestaltung verbinden? Eine Antwort darauf findet das Buch einer österreichischen Pflanzplanerin, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigt. Die promovierte Landschaftsplanerin liefert dem Leser in ihrem gelungenen Werk zehn Pflanzideen mit anschaulichen Beetskizzen, Fotografien und Beschreibungen und vermittelt dem Interessierten von der Planung und Realisierung bis zur Pflege umfassend notwendiges Wissen über die insektenfreundliche Anlage von Staudenbeeten.«
Bestes Gartenkochbuch
»Bestes Gartenkochbuch« 2024 wurde das Werk »Die große Wildkräuter-Kochschule. Pflanzenwissen, Küchenpraxis und 180 wilde Rezeptideen. Über 60 Wildpflanzen von der Blüte bis zur Wurzel« von Susanne Hansch aus dem Verlag Eugen Ulmer (Stuttgart 2023). »Gemüse und Obst« aus dem AT Verlag von Sibylle Hunger und Esther Meinel-Zottl erhielt den zweiten Platz und den dritten Platz holten sich Kathrin Salzwedel und Ramin Madami Schardt mit → »Äpfel, Birnen & Quitten« aus dem Thorbecke Verlag.
Begründung der Jury zum 1. Platz
»Die Leidenschaft für das Kochen und die für Pflanzen sind zwei Passionen, die sich nicht nur ergänzen, sondern auch zu ungeahnten neuen Höhen steigern können. Dies ist bei dem vorliegenden Buch der Fall, das sich auf Wildkräuter konzentriert, die jedoch auch in vielen Gärten zu finden sind. Die Autorin, eine zertifizierte Fachberaterin für essbare Wildpflanzen, legt mit ihrem Kochbuch ein Standardwerk zu diesem Thema vor. Anhand von 180 Rezepten führt die Verfasserin, die im Übrigen gartenliterarische Wiederholungstäterin ist und schon empfahl, das Unkraut einfach aufzuessen, ihre Leserschaft zu kreativ-kulinarischen Höhepunkten.«
Bestes Garten-E-Book
In der Kategorie »Bestes E-Book« siegte Raphael Samlyin mit »In Null Komma Grün – Einfach gärtnern mit Raphy von gruenesparadies: Kräuter, Obst und Gemüse anbauen und ernten auf Fensterbank, Balkon und im kleinen Garten – mit Praxis-Videos«, erschienen im EMF Verlag (Igling 2024), gefolgt von Karin Rathgeber mit ihrem Buch »Herbstzeitlos« auf dem zweiten Platz. Auf Platz drei kam Beate Nagel mit »Parfum Pur – Düfte, Farben, Kulinarik und eine Prise Poesie«.
Begründung der Jury zum 1. Platz
»›TikTok meets Gartenbuch‹, so könnte man das Projekt in aller Kürze beschreiben. Wenn der junge und etwas spleenige Inhaber eines TikTok-Kanals mit Schwerpunkt auf Nutzpflanzen und Selbstversorgung ein Gartenbuch bzw. ein Garten-E-Book herausgibt, so möchte man erwarten, dass etwas Ungewöhnliches dabei herauskommt. QR-Codes verbinden den Leser zu ›interaktiven Challenges‹ und zum Garten-Blog des Autors. Jedenfalls motiviert das Projekt gerade die junge Generation, sich mit dem Thema Pflanzen zu beschäftigen und sich bei kleinen Rückschlägen auch nicht gleich entmutigen zu lassen. Diejenigen, die bis zum Schluss durchhalten, werden mit der ›Lizenz zum Gärtnern‹ belohnt – natürlich online. Die Zukunft kann kommen.«
Leserjury von »Mein schöner Garten«
Die Leserjury der Zeitschrift »Mein schöner Garten« aus dem Burda Verlag kürte den besten Einsteigerratgeber 2024: »Heiß auf Gemüse« von Jörg Heiß und Martin Krumbein aus dem LV Verlag.
Sonderpreis der Gesellschaft der Staudenfreunde
Den mit 1 000 Euro dotieren Sonderpreis der Gesellschaft der Staudenfreunde erhielt Anton Sundin für sein Buch »Farne« aus dem Haupt Verlag.
Beste Garten-Creatoren
Digitale Gartenliteratur wie Blogs, Instagram- und Facebook-Seiten werden im Deutschen Gartenbuchpreis ab 2024 unter dem Oberbegriff »Garten-Creatoren« zusammengefasst. Als »Beste Garten-Creatorin« wurde Katrin Iskam mit ihrem Instagram-Profil »Katrinsgarten« von der Jury ausgewählt. Zweitbeste Creatorin wurde Tina Ullmann mit Ihrer Instaseite »Tinas Home and Garden« und den dritten Platz belegte Gisela Busch mit ihrer Gartenkolumne »Buschtrommel«.
Begründung der Jury zum 1. Platz
»Mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurde in diesem Jahr die Instagram-Seite einer stolzen Hausgartenbesitzerin, die eine sehr bemerkenswerte Zahl an Followern aufweist. Die auf der Seite abrufbaren mehreren hundert Reels (Kurzvideos) drehen sich thematisch insbesondere um den Bereich der Ziergartenpflege, Pflanzung und Rückschnitt anhand von Beispielen aus dem Garten der Account-Inhaberin und Buchautorin. Auf routinierte und abwechslungsreiche Weise gelingt es, den gartenintertessierten Followern so rund ums Gartenjahr entsprechende Tipps und Informationen zu vermitteln.«
STIHL-Sonderpreise 2024
Der Deutsche Gartenbuchpreis dient als Plattform, um die Leidenschaft, Hingabe und Kreativität derjenigen zu feiern, die unser Gartenleben durch ihre Schriften bereichern. Jede preisgekrönte Veröffentlichung trägt zum kollektiven Wissen und zur Wertschätzung des Gartenbaus bei und inspiriert sowohl Anfänger als auch erfahrene Gartenenthusiasten. Daher lobt STIHL seit Anbeginn drei hochdotierte Sonderpreise für außergewöhnliche Leistungen aus:
- Preisgeld 5 000 Euro: »Die Haselnuss« von Jonas Frei aus dem AT Verlag
- Preisgeld 3 000 Euro: Gartenzeitung »Blätterrauschen«, herausgegeben von der Gesellschaft zur Förderung der Gartenkultur
- Preisgeld 2 000 Euro: Dr. Marion Otto mit ihrem Blog → »Pflanzensprache«.
Begründung der Jury zum 1. Platz
»Ja, es gibt sie noch: Neuerscheinungen von Gartenbüchern, die beim Leser auf den ersten Blick Faszination auslösen. So ist es bei dem vorliegenden Band. Schon der in Prägetechnik hergestellte Einband lässt ein großartiges Buch erahnen. Der Inhalt löst die hochgesteckten Erwartungen des Lesers ein. Es handelt sich um eine breit angelegte Monografie über ein Gehölz, dessen knackige Früchte quasi in aller Munde sind. Das Werk des Autors, der im Übrigen ein Wiederholungstäter ist, verdient in jedem Falle ganz besondere Würdigung.«
Begründung der Jury zum 2. Platz
»Der Laie staunt und der Fachmann wundert sich: Eine wenig bekannte deutschsprachige Gartenzeitschrift, die sich mit Themenheften eigenen Bereichen der Gartenkultur vertiefend widmet, dazu noch tiefgründig recherchiert, hochwertig präsentiert und herausragend illustriert? Des Rätsels Lösung: Dahinter steht ein Verein, der sich seit Jahren, ursprünglich von Hamburg ausgehend, mittlerweile fast deutschlandweit der Gartenkultur verschrieben hat. Die Platzierung als Sonderpreis möchte sich auch als Würdigung des langjährigen Gesamtwirkens der Gesellschaft für die Förderung der Gartenkultur verstanden wissen.«
Begründung der Jury zum 3. Platz
»Seit vielen Jahren hat sich der Deutsche Gartenbuchpreis auch den digitalen Medien geöffnet. Zum ersten Mal schlägt sich das nun auf besondere Weise auch bei den Sonderpreisen nieder. Eine ganze Familie, zu Hause an der deutschen Ostsee, hat sich dem Thema Naturgarten verschrieben und teilt ihre Leidenschaft mit der Welt. Das Blog hat neben seinen praktischen Inhalten so seine ganz eigene Handschrift und individuelle Ästhetik entwickelt, die wohltuend hervorsticht. Daran haben nicht zuletzt die vom Familienvater angefertigten künstlerisch hochwertigen Fotografien ihren ganz besonderen Anteil. Insgesamt ein Gartenblog, das eine besondere Würdigung und Förderung verdient.«
European Garden Photo Award
Bereits zum 14. Mal wurden von Schloss Dennenlohe gemeinsam mit der englischen Institution International Garden Photographer of the Year (IGPOTY) auch die besten europäischen Gartenfotos prämiert und mit 1 000 Euro ausgezeichnet.
Die Siegerbilder des von Baronin Süsskind vergebenen »European Garden Photo Award« touren nach der Prämierung zu Ausstellungen in der ganzen Welt und sind in der IGPOTY Exhibition Book of the Year und in Kew Gardens vertreten. Das Siegerphoto 2024 »Shining Oak« wurde von Claudia Gaupp im Parc de Schoppenwihr in Frankreich aufgenommen, die 2025 die Expertenjury des Deutschen Gartenbuchpreises ergänzen wird. Manuela Göhner und Danièle Dugré kamen mit ihren Bildwerken auf den zweiten und dritten Platz.
Über den Gartenbuchpreis
Robert Freiherr von Süsskind, bekannt als der »grüne Baron«, verleiht alljährlich den Deutschen und Europäischen Gartenbuchpreis an Gartenbuchautoren. Der → Deutsche Gartenbuchpreis, präsentiert von → STIHL, wird von Schloss Dennenlohne in verschiedenen Kategorien vergeben. Der European Gardenbook Award honoriert europäische Gartenbücher.
Insgesamt wurden bei der Jurysitzung an zwei Tagen über 125 von den Verlagen eingereichte Bücher von einer Expertenjury bewertet. Mit einer Vielzahl von Einsendungen, die verschiedene Genres und Themen des Gartenlebens umfassten, wurden die Einsendungen nach Kriterien wie Innovation, Kreativität, Informationsgehalt und visuellem Anspruch bewertet. Zusätzlich wurden erstmalig die besten Garten-Kreatoren gekürt und überdies fünf Sonderpreise vergeben.
Mit dem Premium Award für Gartenbücher würdigt Schloss Dennenlohe seit 2006 außergewöhnliche literarische Leistungen auf dem Gebiet der Gartenkultur. Der Deutsche Gartenbuchpreis und der European Garden Photo Award unterstützen die Sieger mit Geldpreisen in Höhe von insgesamt 12 000 Euro.
Über Schloss Dennenlohe
Aber in → Schloss Dennenlohe wird nicht nur der Gartenbuchpreis verliehen! Heuer öffnet der berühmte und oft ausgezeichnete Schlosspark die Pforten zu seinem Gartenparadies für ein Jubiläum: Die Dennenloher Schloss- und Gartentage finden vom 9. bis zum 12. Mai bereits zum 25. Mal im weitläufigen Park von Schloss Dennenlohe im mittelfränkischen Unterschwaningen statt. Bayerns älteste und blühendste Gartenmesse hat sich im Laufe des vergangenen Vierteljahrhunderts etabliert und mit ihrem angestammten Termin vom Feiertag Christi Himmelfahrt bis zum darauffolgenden Sonntag einen festen Platz im Kalender vieler Besucher gefunden.
Die Sparten reichen von Gartenmöbeln, -werkzeugen und -Deko über Mode und Schmuck bis zu Kulinarischem wie Ölen, Brotaufstrichen und Trockenfrüchte sowie Wurst- und Käsespezialitäten. Von besonderem Interesse für alle Gartenbegeisterten ist nicht zuletzt das Angebot an Gartenpflanzen, in dem sich auch außergewöhnliche Arten – wie zum Beispiel Tomatenraritäten – entdecken lassen. Erwähnt werden sollte auch der große Verkauf von Gartenbüchern aus der internationalen Gartenbuchbibliothek. Die zauberhafte Kulisse des Schlossparks rund um das 1734 erbaute Barockschloss ist dabei mehr als nur ein Veranstaltungsort:
Der 26 Hektar große Landschaftspark mit seinem großen Rhododendronbestand wartet stets mit neuen Anlagen auf. Mit eingeschlossen ist der Privatgarten, der nur an wenigen Tagen im Jahr besichtigt werden kann. Stammbesucher wissen: Sie erwartet nicht nur ein eindrückliches Naturerlebnis, sondern darüber hinaus auch vielfältige Inspiration für Projekte in ihren eigenen Gärten.
Wer es zu den Gartentagen nicht schafft, dem stehen viele weitere tolle Events zur Verfügung – etwa die beliebten Hundespieltage, an denen alle Vierbeiner im Landschaftspark ohne Leine laufen und toben dürfen oder die Klangparktage, an denen es Konzerte auf der Schlossterrasse gibt. Das Beatles Revival Konzert am 14. Juli oder der »Midsummer Nights Dream« von Shakespeare am 7. Juli begeistern ebenso wie der große Barocktag am 16. Juni, an dem viele Gruppen in historischen Barockkostümen auf der Schlossterrasse tanzen und flanieren.
Interessant sind auch die Taglilien- und Rosentage, die nach der großen Rhododendronblüte im Juni stattfinden und viele weitere Gartenfotoseminare oder Trüffelsuchkurse.
Nicht zuletzt macht das attraktive Rahmenprogramm mit vielen Künstlern den Besuch der Schloss- und Gartentage und weiterer Veranstaltungen in Dennenlohe immer wieder lohnend.
Gut zu wissen:
Der Schlosspark Dennenlohe hat täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet, die Gartenmesse ist von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 15 Euro pro Person, für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist der Eintritt frei. Hunde an der Leine sind willkommen.
Sissis Resümee
Herzlichen Glückwunsch an alle Autoren und Verlage, deren Werke geehrt wurden! Ebenso natürlich an die Sieger des European Garden Photo Award und die prämierten digitalen Kreativen! Viele von euch kenne und schätze ich sehr, habe eure Bücher und/oder Blogs gelesen und manch ein Buch ist sogar dauerhaft in meinem Gartenbuchregal gelandet. Umso mehr freut es mich natürlich, dass mein persönliches Vergnügen an eurer Arbeit nun auch von »höchster Gartenstelle« gespiegelt wird.
Wobei ich die Expertenjury wahrlich nicht beneide. Oder vielleicht doch? Es ist eine anstrengende und verantwortungsvolle Aufgabe, aus über 125 Einreichungen der Verlag die besten, schönsten und sinnbringendsten auszuwählen.
Vielleicht vermisst du das eine oder andere deiner Lieblingsgartenbücher. Oder vielleicht tritt deine favorisierte Kategorie in der Gartenliteratur hier gar nicht in Erscheinung. Nun, das geht mir ähnlich. Denn bei aller Objektivität der Kriterien spielen natürlich auch individuelle Interessen und Vorlieben eine Rolle. Und genau diese vermeintlichen Gegensätze sind es, welche die Welt – auch und gerade im Garten – so wunderbar machen.
Wir sehen uns im Garten!
XOXO
Sissi
[Quelle: Freiherrliche Schloss- und Gartenverwaltung Dennenlohe und eigene Recherche. Artikelbild: AungMyo via Adobe Stock.]