Dinkelbrot mit Sauerkrautsaft
Sauerkrautsaft ist ja so eine Sache für sich … Die einen lieben ihn, die anderen schüttelt es schon beim bloßen Gedanken daran. Ich muss gestehen, dass ich mich vor meiner Saftfastenkur im April davor gegruselt habe. Nur, um dann festzustellen, dass Sauerkrautsaft erstaunlich lecker schmeckt. Zumindest ist es beim naturtrüben und milchsauer vergorenen Sauerkrautsaft aus der Naturkostsafterei Voelkel so. Ich finde den unverdünnten Presssaft aus samenfestem Weißkohl inzwischen sogar so g’chmackig, dass ich immer eine frische Flasche im Haus habe. Das überrascht mich selbst am meisten.
Noch überraschter war ich, als ich in einem meiner Backbücher ein Brotrezept mit Sauerkrautsaft entdeckte. Ich habe ein wenig daran herumgebastelt und so entstand das Rezept für ein saftig-fluffiges Dinkelbrot mit Sauerkrautsaft. Das Brot schmeckt selbst dem Alpenlümmel, der Sauerkraut sonst so gar nichts abgewinnen kann – ganz gleich, in welcher Form es sich präsentiert. Es lohnt sich also, öfter mal über den eigenen Schatten zu springen und neue Dinge auszuprobieren. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Nachbacken!
Rezept für Dinkelbrot mit Sauerkrautsaft
Zutaten für ein Brot oder sechs Brötchen:
- 300 Gramm Bio-Dinkelmehl Type 640 oder Bio-Dinkelvollkornmehl
- 1 Teelöffel Weinsteinbackpulver
- ½ Teelöffel selbst gemachtes Kräutersalz oder Brotgewürz
- ½ Teelöffel Kurkuma
- ½ Würfel Bio-Frischhefe
- 1 Esslöffel Rohrohrzucker oder Birkenzucker (Xylit)
- 350 bis 375 Milliliter Sauerkrautsaft
- auf Wunsch: 1 Zwiebel und 1 Esslöffel Butter oder Pflanzenmargarine
Zubereitung des Dinkelbrotes mit Sauerkrautsaft
- Lege zuerst ein Backblech mit Backpapier aus und vermische das Mehl mit dem Weinsteinbackpulver, dem Kräutersalz oder Brotgewürz und dem Kurkuma.
- Zerbröckele danach die Hefe und verrühre sie mit dem Rohrohrzucker oder Birkenzucker und dem Sauerkrautsaft. Tipp: Wenn du mit Vollkornmehl backst, brauchst du ein wenig mehr Saft.
- Du magst Zwiebeln auf deinem Brot? Dann schäle die Zwiebel, schneide sie in Scheiben und dünste sie in heißer Butter oder Pflanzenmargarine glasig.
- Vermenge nun die Flüssigkeit mit dem Mehlgemisch und verknete alles mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig. Forme den Teig zu einem Laib, belege ihn auf Wunsch mit den Zwiebeln und lasse den Teigling 20 Minuten am einem warmen Ort abgedeckt gehen. Heize in der Zwischenzeit den Backofen auf 220 Grad Celsius vor (Umluft: 200 Grad Celsius).
- Schneide das Dinkelbrot mit Sauerkrautsaft kreuzweise ein und backe es auf der zweiten Schiene von unten in rund 35 bis 40 Minuten goldbraun. Lasse das Brot anschließend auf einem Rost auskühlen.
Extratipp: Du kannst aus dem Teig auch sechs Brötchen formen und sie mit Zwiebelstücken belegen.
Sissis Resümee
Wir haben die Zwiebel weggelassen. Zwar esse ich Zwiebelbrot sehr gern, mag die Zwiebelstückchen aber lieber im als auf dem Brot. Außerdem habe ich immer Angst, dass die Zwiebeln im heißen Ofen verbrennen – denn dann werden sie schwarz und schmecken bitter. Brotspaß sieht für mich anders aus! Nicht zuletzt hat es der beste Ehemann von allen nicht so gern, wenn sich in seinem Brot Zwiebelgewächse tummeln. Und ein wenig Rücksicht kann im Eheleben nicht schaden, sage ich immer.
Das Dinkelbrot mit Sauerkrautsaft schmeckt aber auch ohne Zwiebel ganz hervorragend. Die Krume ist zugleich saftig und fluffig, die Kruste schön knusprig. Halt so, wie ein gutes, von Hand gebackenes Brot sein soll. Am liebsten essen wir es übrigens als Beilage zu einer deftigen Suppe oder einem Eintopfgericht.
Wie gefällt dir das Rezept? Und hast du ebenfalls schon mal mit Sauerkrautsaft gekocht oder gebacken?
XOXO
Sissi