Einsam im Advent? #keinerbleibtallein
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Einsam im Advent? #keinerbleibtallein

In der Vorweihnachtszeit rufen das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP), die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die TelefonSeelsorge und der Verein #keinerbleibtallein zu mehr Gemeinschaft an den Feiertagen auf. Ziel der Aktion ist es, Menschen an den Feiertagen zusammenzubringen und ungewollte Einsamkeit zu verhindern. Dafür wurde eigens ein Video veröffentlicht, das Mut machen soll, auch auf fremde Menschen zuzugehen. Wer Gemeinschaft sucht oder anbietet, kann sich bei der Initiative auf → Twitter oder → Facebook melden und sich so aktiv gegen die zunehmende Einsamkeit im Advent engagieren.

Die Kampagne #keinerbleibtallein wurde bereits 2016 ins Leben gerufen. Ziel ist es, Personen, die Gesellschaft suchen, mit Angeboten aus der Nähe zu matchen. Mittels des benannten Hashtags kann jeder Angebote oder Suchen bekannt geben. Der Verein #keinerbleibtallein bringt anschließend Anbietende und Suchende zusammen. Um in diesem Jahr erneut gemeinsame Zeiten zu den anstehenden Feiertagen zu ermöglichen, können Interessierte bis zum 20. Dezember ihre Nachricht posten.

Für diese Aktion zu Advent und Weihnachten haben sich GEP, die EKD, TelefonSeelsorge und #keinerbleibtallein erstmals zusammengetan und wollen so auf die steigende Einsamkeit in Deutschland hinweisen. 70 Prozent aller Deutschen fühlen sich häufig einsam, Tendenz steigend.

 

»Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.« – Mutter Teresa

 

Das Video zur Aktion

In dem → Video wird eine Situation in einem Café dargestellt. Die Cafébesucher sitzen allein oder zu zweit an ihrem Tisch, trinken Kaffee, lesen Zeitung oder essen. In der nächsten Einstellung werden die Tische zusammengestellt. Ziel ist es, die Reaktionen zu testen und herauszufinden, ob die Menschen sich auch als Fremde ansprechen. Auf dem Tisch steht der Hinweis #keinerbleibtallein. Alle Plätze am Tische füllen sich nach und nach. Nach einer Weile ist erkennbar, dass alle Personen miteinander ins Gespräch kommen. Als Resümee wird festgehalten, dass es nur wenig braucht, um in Kontakt zu treten.

 

Sissis Resümee

Was für eine wunderschöne Idee! Zugleich finde ich es erschreckend, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Projekte wie #keinerbleibtallein überhaupt nötig sind. Wir alle sind heutzutage durch soziale Plattformen dermaßen vernetzt, dass Einsamkeit kein Thema sein dürfte. Eigentlich. Und doch fühlen sich 70 Prozent aller Deutschen oft einsam. Wie kann das sein? Was ist da schief gelaufen? Warum finden Menschen keine echten Gesprächspartner mehr? Wenn ich unterwegs bin, ist gefühlt jeder zweite Passant mit seinem Handy beschäftigt. Mindestens. Wie wäre es, wenn wir wieder häufiger mit unseren Mitmenschen interagieren?

Du könntest zum Beispiel mal ein Schwätzchen mit den Nachbarn halten. Oder mit dem netten Postboten, dem Zeitungsjungen oder der alten Dame, die im Supermarkt hinter dir an der Kasse steht. Wobei sich nicht nur Senioren häufig einsam fühlen! Auch immer mehr junge Menschen verlieren sich in Einsamkeit. Ist das nicht entsetzlich? Höchste Zeit, etwas gegen die zunehmende Einsamkeit in unserer Gesellschaft zu unternehmen. Das ist gar nicht so schwer, wenn du mit offenen Augen und Ohren durchs Leben gehst. Oft reichen schon eine kleine Geste oder ein Lächeln, um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.

Und vielleicht hast du ja sogar Lust, dich an der Aktion #keinerbleibtallein zu beteiligen. Damit auch wirklich niemand in der Weihnachtszeit allein bleibt. Das wäre doch gar zu traurig, oder? In diesem Sinne wünsche ich dir einen besinnlichen ersten Advent – im Kreise deiner Lieben oder mit neuen Freunden!

XOXO

Sissi

[Quelle: → Keinerbleibtallein und eigene Recherche. Artikelbild: Tim Marshall.]