Eiskalte Ordnung im Gefrierschrank
Halbzeit in unserer Serie »Aufräumen für Faule« (#AFF) – hipp, hipp, hurra! Herzlichen Glückwunsch, du hast bereits die Hälfte der Strecke zu einem entspannten, aufgeräumten Leben geschafft! Ich hoffe, du bist ebenso stolz auf dich, wie ich es bin, und dein Zuhause fühlt sich schon viel ordentlicher an. Bitte gib dir einen liebevollen Klaps auf die Schulter (ich kann es von hier aus ja nicht tun), denn du hast ihn verdient, weil du bis hierhin so tapfer durchgehalten hast. Den Rest des Weges schaffst du auch noch! Heute lassen wir uns nochmals frischen Wind um die Nase wehen und sorgen für Ordnung im Gefrierschrank bzw. in der Tiefkühltruhe. Falls du beides nicht besitzt, hast du heute »aufräumfrei«.
Obwohl es im Schneckenhaus derzeit kein Tiefkühlgerät gibt, habe ich mir dennoch Gedanken über das Thema gemacht und praktische Tipps für dich gesammelt, die auch für Menschen mit einer Kühl-Gefrierkombination interessant sind. Schließlich werden tiefgekühlte Lebensmittel von Jahr zu Jahr immer beliebter. So stieg der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Tiefkühlware im Jahr 2016 auf die neue Höchstmarke von 45,4 Kilo – im Vorjahr waren es noch 44,5 Kilo. Jeder Haushalt in Deutschland verzehrte im vergangenen Jahr im Durchschnitt 91,5 Kilo tiefgekühlte Lebensmittel. Ganz schön viel, oder?
Diese Zahlen (1) belegen einen Trend in der Ernährung und beim Kochen: Wir Verbraucher suchen nach einfachen, schnellen und gesunden Lösungen in der Küche. Tiefkühlkost bietet diese in vielfältiger und qualitativ hochwertiger Form und vor allem ohne Konservierungsstoffe. Leider glauben immer noch viele Menschen, dass Lebensmittel im Froster nicht verderben können. Doch das ist falsch: Auch Tiefgefrorenes ist nicht unbegrenzt haltbar! Grund genug also, häufiger einen Blick in den Gefrierschrank zu werfen – und genau das wollen wir heute auch tun.
AFF 15: »Räume deinen Gefrierschrank oder deine Tiefkühltruhe komplett aus und reinige alles gründlich von innen und außen. Dabei kann eine Kühlbox sehr hilfreich sein. Überprüfe die Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD) und entsorge alle abgelaufenen Lebensmittel. Zusatzaufgabe: Finde drei bis fünf Lebensmittel, deren MHD in Kürze abläuft, und koche eine leckere Mahlzeit daraus.«
Sissi St. Croix
Diese Tiefkühlkost kann weg:
- Alle abgelaufene und/oder verdorbene Tiefkühlkost.
- Alle Tiefkühlkost, die dir nicht schmeckt.
- Alle Tiefkühlkost, die du nicht mehr essen wirst, weil du deinen Ernährungsstil geändert hast.
Diese Tiefkühlkost darf bleiben:
- Alle Tiefkühlkost, die du gern und regelmäßig isst und deren MHD noch nicht abgelaufen ist.
Zehn Tipps zum Umgang mit Tiefkühlkost
- Achte bereits beim Einkaufen darauf, Tiefkühlprodukte möglichst erst gegen Ende deines Einkaufes in den Einkaufswagen zu legen, um ein Antauen der Ware zu verhindern. Zuhause angekommen, solltest du die Tiefkühlkost umgehend verarbeiten oder ins Tiefkühlfach legen.
- Verwende für den Transport vom Supermarkt nach Hause Gefrierboxen mit Kälteakkus. Die dünnen Isoliertaschen, die an der Kasse verkauft werden, sind hierfür weniger gut geeignet und kosten nur unnötiges Euros – Geldbeutelschneiderei!
- Beachte bitte unbedingt die Angaben der Hersteller auf der Verpackung zum Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) sowie zur Zubereitung, damit die Qualität der Tiefkühlkost gewahrt bleibt. Gut zu wissen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum gibt nicht an, wann ein Lebensmittel schlecht wird, sondern wann es seinen Geschmack oder sein Aussehen verändert! Außerdem gilt das Mindesthaltbarkeitsdatum natürlich nur, wenn die Kühlkette nicht unterbrochen wurde.
- Die meisten Tiefkühlprodukte können direkt zubereitet werden – ohne Auftauphase. Sollte dies dennoch der Fall sein, beachte dazu stets die Packungshinweise der Hersteller.
- Lasse die Tiefkühlkost beim Auftauen in der Verpackung, um den Kontakt mit Keimen zu vermeiden und damit die Lebensmittel nicht austrocknen. Ideal ist das Auftauen im Kühlschrank auf einem Teller (alternativ auch in Glas- oder Porzellanbehältern mit luftdicht schließenden Deckeln) – so sparst du Energie im Kühlschrank und damit gutes Geld. Überdies wird durch die niedrige Temperatur auch die Keimbildung stark gehemmt.
- Entnimm immer nur die Menge an Tiefkühlkost, die du auch tatsächlich verbrauchst. Achte daher bereits schon beim Einkaufen bzw. Einfrieren auf eine gute Portionierbarkeit.
- Beim Einfrieren solltest du stets darauf achten, dass die Verpackung eng an den Lebensmitteln anliegt. Wichtig: Bei gekaufter Tiefkühlkost darf die Verpackung nicht beschädigt sein, da ansonsten Gefrierbrand an der Ware entstehen kann.
- Sollte bei deinem mit Tiefkühlkost zubereiteten Essen etwas übrig bleiben, kannst du die Reste in sauberen Gefrierdosen bedenkenlos einfrieren und zu einem späteren Zeitpunkt wieder auftauen. Dabei sollte das Essen vollständig abgekühlt sein und nicht länger als zwei Stunden bei Zimmertemperatur gestanden haben, sonst entwickeln sich zu viele Keime.
- Einfrieren kannst du im Prinzip fast alle Lebensmittel – insbesondere Obst, Gemüse, Kräuter, Käse, Backwaren, Fisch, Fleisch sowie selbst gekochte Gerichte. Weniger wohl fühlen sich Salate, Eier und viele Milchprodukte bei Temperaturen um -18°C: Eier platzen in der Schale, Milch und Sahne flocken aus und Salate sowie weiches Obst verlieren ihre Konsistenz und werden matschig.
- Verwende zum Einfrieren nur Behälter, die eigens zum Einfrieren gedacht sind, sonst könnten sie durch die Kälteeinwirkung platzen. Dabei ist es wichtig, die Gefrierdosen nie bis zum Rand zu füllen, da sich vor allem wasserreiche Lebensmittel beim Gefrieren stark ausdehnen. Damit du immer weißt, wann du etwas eingefroren hast und wo es steht, solltest du die Gefrierdosen stets säuberlich beschriften, mit einem Datum versehen und innerhalb deines Gefrierschrankes »Gleiches mit Gleichem« sortieren – Obst mit Obst, Gemüse mit Gemüse, Speiseeis mit Speiseeis etc.
Wie lange hält sich Eingefrorenes?
Die Antwort auf diese Frage variiert stark und hängt unter anderem vom Wasser- und Fettgehalt der eingefrorenen Lebensmittel ab. Grundsätzlich sind Fertigtiefkühlprodukte länger haltbar als Essensreste und Selbstgekochtes, da hier der Prozess des Einfrierens mehr Zeit in Anspruch nimmt als bei industrieller Ware.
Ein paar Eckdaten, an denen du dich orientieren kannst:
- Backwaren: zwei bis vier Monate
- Butter: zehn Monate
- Essensreste und Selbstgekochtes: drei bis fünf Monate
- Fisch: zwei bis vier Monate
- Fleisch: vier bis zwölf Monate (je fetter, desto kürzer!)
- Geflügel: acht bis zehn Monate
- Gemüse: sechs bis zwölf Monate
- Hackfleisch: ein bis drei Monate
- Käse: zwei bis zwölf Monate
- Kräuter: sechs bis zehn Monate
- Obst: acht bis zwölf Monate
Sissis Resümee
Ich kann gerade kaum fassen, was wir in den vergangenen zwei Wochen schon alles miteinander aufgeräumt haben! So langsam lichtet sich das Chaos in deinen vier Wänden, oder? Mindestens 150 Dinge haben wir inzwischen gemeinsam aussortiert. Dinge, die du garantiert nicht vermissen wirst, das verspreche ich dir!
Bist du auch schon so gespannt auf die kommenden Tage wie ich? Wir haben noch jede Menge weitere pfiffige Aufräumideen und Ordnungstipps für dich in petto … Apropos: Schau dir doch auch mal meinen Beitrag »Ordnung im Kühlschrank« an! Dort findest du allerlei nützliche Informationen zum Thema Sauberkeit und Hygiene, die du 1:1 auf deinen Gefrierschrank umsetzen kannst.
Noch ein Tipp zum Schluss: Wirf bitte alle abgelaufenen und/oder verdorbenen Lebensmittel sofort in den Müll. Tiefkühlkost, die noch gut ist, die du aber einfach nicht (mehr) essen magst, findet sicher ein Zuhause in den Töpfen deiner Freunde oder Familie.
XOXO
Sissi
[Produktempfehlungen erfolgen rein redaktionell und unabhängig. (1): Für die Berechnung des Pro-Kopf- und Pro-Haushalt-Verbrauchs wurden die von der GfK verwendeten Bevölkerungs- und Haushaltsdaten des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Aufgrund der rückwirkenden Änderung der Bevölkerungszahlen (Ewo-Universumsdaten) wurde die Berechnung des Durchschnittsverbrauchs pro Kopf für 2015 neu berechnet. Quelle: Deutsches Tiefkühlinstitut e. V.]