Ernteglück im Bauerngarten

Du stehst inmitten eines Meers aus Farben und Düften. Gemüse glänzt in der Sonne, Kräuter verströmen ihren aromatischen Duft und bunte Blumen locken Schmetterlinge an. Du beißt in eine saftige Tomate, so sonnengereift, dass sie förmlich auf der Zunge zergeht. Oder du knabberst an knackigen Radieschen, die du gerade erst aus der Erde gezogen hast. Idylle pur! Das ist der Bauerngarten – ein Stück lebendige Geschichte in deinem eigenen Garten. Mit dem Buch »Ernteglück im Bauerngarten« von Walburga Schillinger und Charlotte Pohse wird diese Idylle zur Realität!

Der Bauerngarten ist ein Spiegelbild unserer Vergangenheit, der heute eine Renaissance erlebt. Ein Ort, an dem Tradition und Natur aufeinandertreffen. Schon unsere Vorfahren wussten um die Bedeutung eines vielfältigen Gartens. Sie kultivierten nicht nur das nötigste Obst und Gemüse zum Überleben, sondern schufen zugleich einen Ort der Schönheit und des Wohlbefindens. Der Bauerngarten war ein Selbstversorgerladen, eine Apotheke und ein Ort der Begegnung in einem.

Früher waren es meist Frauen, die sich um den Bauerngarten kümmerten, ihre Gartengeheimnisse von Generation von Generation weiterreichten und um neues Wissen ergänzten. Heute sind alle Geschlechter dazu aufgerufen, im eigenen Garten einen Bauerngarten anzulegen, ihn zu pflegen und so der Selbstversorgung ein Stück näher zu kommen. Eine Herausforderung, die nicht ohne ist, doch mit dem Ratgeber »Ernteglück im Bauerngarten« – fast – zum Kinderspiel wird.

Der Bauerngarten in Zeiten des Klimawandels

Heute, in Zeiten des Klimawandels und einem zunehmenden Umweltbewusstsein, gewinnt der Bauerngarten wieder an Bedeutung. Warum? Weil er uns hilft, nachhaltiger zu leben. Regionale und saisonale Produkte aus dem eigenen Garten schonen die Umwelt und reduzieren unseren ökologischen Fußabdruck. Außerdem fördern vielfältige Pflanzenwelten die Artenvielfalt und tragen so zu einem gesunden Ökosystem bei.

Selbstversorgung – Trend oder Notwendigkeit?

Die Sehnsucht nach Selbstversorgung ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Der Bauerngarten bietet dafür die perfekte Grundlage. Ob du dein eigenes Gemüse anbaust, Kräuter für die Küche züchtest oder einfach – allein oder mit Familie und Freunden – nur die Freude an der Gartenarbeit genießen möchtest: Die Möglichkeiten sind endlos. Ein eigener Garten stärkt nicht nur unsere Verbindung zur Natur, sondern gibt uns auch ein Gefühl von Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.

Der Bauerngarten – Ein Ort für alle?

Ein Bauerngarten unterscheidet sich von einem herkömmlichen Nutzgarten in vielerlei Hinsicht. Während im Nutzgarten meist auf hohe Erträge und eine möglichst effiziente Nutzung des Platzes gesetzt wird, geht es im Bauerngarten um mehr … Nennen wir es der Einfachheit halber »ganzheitlichen Gartenbau«.

Vermutlich stellst du dir die Frage: Ist ein Bauerngarten für jeden geeignet, also auch für mich? Die gute Nachricht: Ja, ein Bauerngarten ist prinzipiell für jeden geeignet! Ganz gleich, ob du einen großen Garten, einen kleinen Stadtgarten oder sogar nur einen Balkon hast – mit ein bisschen Kreativität lässt sich überall etwas im Stil eines Bauerngartens anbauen. Und auch für Anfänger ist der Einstieg nicht schwer.

Vorteile eines Bauerngartens

• Ästhetik: Ein Bauerngarten ist nicht nur nützlich, sondern auch schön anzusehen. Die Mischung aus Gemüse, Kräutern und Blumen schafft ein harmonisches Bild und ist eine wahre Augenweide.
• Erholung: Gartenarbeit ist eine wunderbare Möglichkeit, Stress abzubauen und zur Ruhe zu kommen.
• Gesundheit: Selbst angebautes Gemüse und Kräuter aus dem eigenen Bauerngarten sind nicht nur lecker, sondern auch besonders nährstoffreich. Du weißt genau, was in deinem Essen steckt und sorgst für eine saisonale, ausgewogene Ernährung.
• Kostenersparnis: Wer seinen eigenen Bauerngarten gut durchdacht bewirtschaftet und dabei auf vorhandene Materialien zurückgreift, kann bares Geld sparen.
• Natürlichkeit: Auf chemische Dünger und Pestizide wird im modernen Bauerngarten bewusst verzichtet. Stattdessen setzt du auf natürliche Kreisläufe und förderst die Bodenfruchtbarkeit.
• Selbstversorgung: Du weißt genau, was in deinem Essen steckt und bist weniger von industriell produzierten bzw. stark bearbeiteten Lebensmitteln abhängig.
• Vielfalt: Im Bauerngarten wachsen nicht nur Gemüsesorten und Salate, sondern auch Kräuter, Blumen und manchmal sogar Obstbäume und Beerensträucher. Diese Vielfalt sorgt für ein lebendiges Ökosystem und lockt nützliche Insekten an. Damit ist ein Bauerngarten immer auch ein Beitrag zum Umweltschutz und fördert die Artenvielfalt.

Nachteile eines Bauerngartens

• Arbeitsaufwand: Jeder Garten will gepflegt werden. Das gilt auch für den wildromantisch anmutenden Bauerngarten, kostet Zeit und erfordert ein wenig handwerkliches Geschick.
• Platzbedarf: Ein Bauerngarten benötigt Platz. Dazu im Resümee mehr!
• Wissen: Um im Bauerngarten erfolgreich zu gärtnern, brauchst du unter anderem Wissen über Bodenbeschaffenheit, Pflanzen und Fruchtfolgen, das über klassisches Gartenwissen hinausgeht. Aber keine Sorge, mit dem Buch »Ernteglück im Bauerngarten« hast den nötigen Wissensschatz in der Hand!

Aufbau des Buches

Der Ratgeber »Ernteglück im Bauerngarten« von Walburga Schillinger und Charlotte Pohse ist vielleicht eines der besten Gartenbücher, das ich je in Händen gehalten habe. Und das nicht nur, weil die beiden Autorinnen unglaublich sympathisch rüberkommen. Nein, sie überzeugen auch durch ein ungeheures, über Jahrzehnte praktisch erworbenes Fachwissen, das sie leicht verständlich und ohne Attitüde vermitteln.

Die Struktur des Buches finde ich ebenfalls äußerst überzeugend:

• Januar & Februar: Träumen, Planen, Vorbereiten
• März & April: Raus an die Frühlingsluft!
• Mai & Juni: Wachsen und Werden
• Juli & August: Aus dem Vollen schöpfen
• September & Oktober: Wunderbare Erntezeit
• November & Dezember: Jetzt kehrt Ruhe ein

Jedes dieser sechs Hauptkapitel wiederum ist unterteilt in folgende Unterkapitel, die dem Buch seine besondere Struktur verleihen, ohne sich inhaltlich zu wiederholen:

• Gartenpraxis
• Die eigene Kinderstube
• Ab in den Boden!
• Do it yourself!
• Die guten ins Töpfchen
• Was die Oma schon wusste

Gartenpraxis

In den Kapiteln zur Gartenpraxis erhalten Gartenanfänger ebenso wie erfahrene Gärtner allerlei praktisches Wissen, das auch für Balkongärtner ein Gewinn ist: Beetplanung (mühelos im Kleinformat auch auf den Topfgarten übertragbar) und Vorbereitung der in der jeweiligen Gartenphase anstehenden Aufgaben.

Die eigene Kinderstube

In der Kinderstube dreht sich alles um Samen einschließlich Sortenfragen und Samenernte sowie den Zeitpunkt der richtigen Aussaat und Anzucht. Kurz: Kapitel, die sich nicht nur für Freunde des Bauerngartens eignen, sondern grundlegendes gärtnerisches Wissen vermitteln.

Ab in den Boden!

In diesen Kapiteln werden alle wichtigen Tätigkeiten im Gemüsebeet sowie im Kräuter-, Blumen- und Beerenobstgarten behandelt. Pfiffig: Am Endes jedes Kapitels werfen wir einen Blick auf Charlottes Mischkulturbeet, begleiten es also durch den Jahreskreislauf, erleben hautnah seine Veränderungen, das Wachsen und Werden und gewinnen so wertvolle Einblicke für die eigene Gartenarbeit.

Do it yourself!

Große Überraschung – meine Lieblingskapitel. Sechs mal drei plus eine Gartenidee warten auf Kreative und Selbermacher. Zugegeben: Nicht alle Ideen erfinden das Rad neu, sind aber zumindest für mich ein Ansporn, dieses oder jenes endlich mal (wieder) auszuprobieren. So nehme ich mir beispielsweise schon seit Jahren vor, eine abgetragene Jeans zu einer praktischen Gartenschürze umzufunktionieren.

Die guten ins Töpfchen

Wo gegärtnert wird, wird im besten Falle auch geerntet! In diesen Kapiteln findest du Tipps zum besten Erntezeitpunkt, verschiedene Konservierungsmöglichkeiten und leckere saisonale Rezeptideen.

Was die Oma schon wusste

In diesen Kapiteln erwartet dich altes Gärtnerwissen, dass schon der Oma zu gesunden Pflanzen und reicher Ernte verholfen hat. Insbesondere für Junggärtner jeden Alters eine unerschöpfliche Quelle der Weisheit.

Das Buch auf einen Blick

Über die Autorinnen

Walburga Schillinger ist Bäuerin, Hauswirtschafterin und Kräuterpädagogin und bewirtschaftet seit Jahrzehnten einen historischen Bauerngarten im Schwarzwald, in dem sie Gemüse zur Selbstversorgung der Familie anbaut. Ihr umfangreiches Gartenwissen und Ihren Erfahrungsschatz gibt sie bei Führungen, in Workshops und in Seminaren weiter.

Charlotte Pohse hat Forstwissenschaften und Naturschutz studiert und sich in ihrer Abschlussarbeit intensiv mit Bauerngartenkultur beschäftigt. Neben dem Studium war sie im Garten- und Landschaftsbau sowie in verschiedenen Garteninitiativen tätig. Sie verbringt viel Zeit mit ihren drei Kindern und der Pflege ihres Nutzgartens.

Sissis Resümee

Ein Bauerngarten ist ein Stück Lebensqualität, ein Ort der Begegnung mit der Natur und ein Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft. Auch du träumst von deinem eigenen Bauerngarten, weißt aber nicht, wo du anfangen sollst? Dann ist der reich und authentisch bebilderte Gartenratgeber »Ernteglück im Bauerngarten« das perfekte Buch für dich! Schritt für Schritt begleiten dich die erfahrenen Gärtnerinnen Walburga Schillinger und Charlotte Pohse durch das Gartenjahr und zeigen dir, wie du deine Beete anlegst, deine Pflanzen gesund erhältst, Schädlinge abwehrst und eine reiche Ernte einfährst.

Werde ich unseren Garten also in diesem Jahr endlich in den sehnlichst erwünschten Bauerngarten verwandeln? Jein. Mithilfe dieses Buches habe ich jetzt endgültig verstanden, warum unser Gartengelände mit meinen Ambitionen und Träumereien nicht mithalten kann: Er ist schlicht zu klein, zu ungünstig aufgeteilt und besitzt größtenteils zu wenig Erdreich (Bodentiefe). Dinge, die sich nicht ändern lassen und die ich akzeptiere. Im Vergleich zu meinem Münchner Miniaturgärtchen ist dieser Garten schon ein Riesenfortschritt und ich liebe es, aus den vorhandenen Möglichkeiten das Beste herauszukitzeln.

Es ist immer das Grundstück, das den Rahmen und die Bedingungen für deinen Traumgarten vorgibt. Wenn du, so wie ich, keine 25 Quadratmeter pro Person für die teilweise respektive 150 bis 200 Quadratmeter pro Person für die weitgehende Selbstversorgung zur Verfügung hast, sind Alternativen gefragt!

Klein anfangen, groß durchstarten!

Vor allem Gartenneulinge sind gut beraten, sich erst einmal mit einem kleinen Beet an das neue Abenteuer heranzutasten. Ideal ist, da sind sich Walburga, Charlotte und viele weitere Gartenexperten einig, ein Beet mit der Anfangsgröße von 3 x 4 Metern. Auch das ist für uns aufgrund des Tobebedarfs der Hunde utopisch! Daher versuchen wir es heuer mit dem einen oder anderen Hochbeet. Vielleicht ja auch für dich eine Option?

Die Größe deines Gartens sollte dich nicht davon abhalten, deinen Traum von einem Bauerngarten und/oder der Selbstversorgung zu realisieren! Ob Topfgarten auf Balkon und Terrasse, Square Foot Gardening oder Gärtnern im Hochbeet: Die Grundprinzipien des Bauerngartens kannst du auch hier umsetzen. Mit Hochbeeten, Rankhilfen und cleveren Anbaumethoden lässt sich der vorhandene Platz optimal nutzen. Ich jedenfalls wage den Versuch und fühle mich mit dem Buch »Ernteglück im Bauerngarten« bestens dafür gerüstet.

Deine Neugier ist geweckt? Dann kannst du den Gartenratgeber »Ernteglück im Bauerngarten: Selbstversorgung rund ums Jahr. Erprobtes Praxiswissen für jeden Garten« von Walburga Schillinger und Charlotte Pohse beim Buchhändler deines Vertrauens entdecken oder direkt beim Verlag Eugen Ulmer bestellen.

Wir sehen uns im Garten!

XOXO

Sissi

[Produktempfehlungen erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Alle Preisangaben ohne Gewähr. Produktverfügbarkeiten und Preise können im DACH-Raum variieren. Quelle: Verlag Eugen Ulmer und eigenes Lesevergnügen. Artikelbild: Shaiith via Adobe Stock.]