Erster Metal Summit in Hamburg
Milliarden für Lufthansa und Bahn. Milliarden für die Gastronomie. Milliarden für die Wirtschaft … Für die Bewältigung des → Coronavirus und die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie gibt die Bundesregierung schwindelerregende Summen aus – und überschreitet die damit die Schuldenobergrenze des Grundgesetzes erheblich. Allein um die Einnahmen und Ausnahmen im Bundeshaushalt auszugleichen, muss sie 2021 Kredite in Höhe von 179,8 Milliarden Euro aufnehmen.
[blockquote align=“none“ author=“Nina George“]»Eine lebendige, vielfältige Kultur ist von unschätzbarem Wert für unser Gemeinwesen. Ohne Kultur ist letztendlich auch unsere Demokratie gefährdet.«[/blockquote]
Und was ist mit Kultur?
So wichtig diese Maßnahmen auch sind, am Ende des Tages stellt sich aber auch eine Frage, die in diesen Tagen nur am Rande Gehör findet: Was bleibt von all den Milliarden eigentlich übrig für die Kultur? Wie viel für die Zehntausende Kulturschaffende in diesem Land? Wie viel für die unzähligen kleinen Live-Musik-Clubs, für privat betriebene Theater, Museen und Ausstellungen, für Konzert- und Festival-Veranstalter und ihre Techniker, für kleine Verlage und ihre Autoren, für Maler, Bildhauer, Filmer und Schauspieler, für Bands und Orchester ohne großen Namen?
Und wenn ja: Erreicht dieses Geld überhaupt seinen Empfänger? Oder bleibt es in bürokratischen Fallstricken hängen? Wieviel ist dem Staat Kultur wert? Wie viel muss und sollte ihm neben der Wirtschaft auch kulturelles Leben wert sein? Gerade in Zeiten einer Pandemie. Und: Ist der Staat eigentlich verpflichtet für den Erhalt von Kultur? Gibt es dafür überhaupt einen verfassungsrechtlichen Anspruch?
Fragen über Fragen …
Das sind Fragen, die derzeit viele Kulturschaffende bewegen und die dringend einer Antwort bedürfen. Das denkt auch TV-Journalist und Musiker Reinhold Beckmann und sucht beim ersten Metal Summit am 14. Januar 2021 in Hamburg mit seinen Gästen nach möglichen Antworten und Lösungen. An der Diskussion nehmen teil:
- Carsten Brosda, Kultursenator der Freien und Hansestadt Hamburg.
- Erhard Grundl, kulturpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen.
- Christoph Schwennicke, Chefredakteur Cicero.
- Nina George, Bestsellerautorin und Präsidentin des European Writers‘ Council, dem europäischen Dachverband von 46 Schriftstellern und Übersetzer-Verbänden.
- Hans-Jürgen Papier, langjähriger Präsident des Bundesverfassungsgerichtes.
- Thomas Jensen, Metality-Mitglied und Mitbegründer des Wacken Open-Air-Festivals.
Sissis Resümee
Kultur geht uns alle an. Nicht nur diejenigen, die Kultur schaffen, sondern auch diejenigen unter uns, die Kultur »konsumieren«. Und das ist so ziemlich jeder. In den vergangenen zwölf Monaten habe ich sehr viel über die Erhaltung der Wirtschaft gehört. Insbesondere der Einzelhandel, aber auch Gastronomie und Hotellerie haben sich lautstark geäußert und erfolgreich Gehör verschafft. So wichtig all diese Betriebe sind, so wichtig ist auch Kultur. Oder mit anderen Worten: Ohne Kultur ist alles nichts. Online-Veranstaltung sind nur ein schwaches Abbild von dem, was möglich ist – und überdies nicht für jeden jederzeit zugänglich.
Schon vor Corona lebten Zehntausende Kulturschaffende in Deutschland am Existenzminimum. Es wird höchste Zeit, dass wir dem Thema Kultur und ihren »Machern« mehr Raum in der Gesellschaft geben – und uns Gedanken über ihre Zukunft machen. Denn eines dürfen wir nicht vergessen: Die Zukunft der Kultur ist unser aller Zukunft.
Veranstalter und Organisator des Metal Summit ist Metality e. V., ein Zusammenschluss von metalbegeisterten Menschen unterschiedlichster Herkunft und jeden Alters. Ein neues Netzwerk, laut wie Metal selbst. Eine internationale Community, die sich dafür einsetzt, die Werte des Metal auch außerhalb von Konzerten und Festivals zu leben: Respekt, Toleranz und Teilhabe.
Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Veranstaltung nicht öffentlich, wird aber am 14. Januar von 18:00 bis 20:00 Uhr live aus den Studios der Carl Konferenz- und Eventtechnik in Hamburg im Internet übertragen. Die Zugangsdaten für das Streaming werden rechtzeitig vor der Veranstaltung bekanntgegeben und sind dann auch über → www.metality.org abrufbar.
XOXO
Sissi
[Quelle: → Metality und eigene Recherche. Artikelbild: ©WavebreakMediaMicro – stock.adobe.com.]