Fieber unterdrücken oder begleiten?
Hatschi! Obwohl ich genau weiß, wie ich → Erkältungen vorbeugen kann und immer brav meinen → »Wundercocktail« trinke, hat es mich eiskalt erwischt: Ich bin krank. So richtig mit allem Drum und Dran – von Husten und Heiserkeit über Schnupfen samt nächtlich verstopfter Nase bis hin zu Fieber und Schüttelfrost. Am Donnerstag fühlte mich zunächst noch gut. Doch dann machte sich irgendein fieser Bazillus oder Virus über mich her und ich baute in rasantem Tempo ab. Nachmittags wollte ich mich nur ein bisserl hinlegen und wachte dann erst wieder auf, als → der beste Ehemann von allen am Abend nach Hause kam. Fiebergeschwächt wedelte ich ihm nur ein schwaches »Hallo« zu, drehte mich auf die Seite und schlief gleich wieder ein. Ich kann mich gar nicht erinnern, wann ich zuletzt so hohes Fieber hatte … Auf jeden Fall ist es sehr lästig.
Als natürliche Reaktion des Abwehrsystems ist Fieber evolutionsgeschichtlich sehr alt. Die Möglichkeit einer Fieberreaktion als Immunantwort entwickelte sich bei mehrzelligen Organismen bereits vor rund 600 Millionen Jahren. Fieber kommt bei fast allen Lebewesen vor, nicht nur bei Säugetieren, sondern auch bei Fischen, Reptilien, Amphibien und sogar Insekten. Letzteres war mir völlig neu – hast du gewusst, dass sogar die kleinen Krabbler Fieber bekommen können? Eines steht fest: Die Fieberreaktion hat sich im Laufe der Evolution als klarer Überlebensvorteil zur Bekämpfung von Infektionen qualifiziert (1).
Die Temperaturerhöhung bewirkt, dass der Körper seine Abwehrkräfte mobilisiert und die Krankheitserreger aus eigener Kraft bekämpft. Viren und Bakterien können sich bei Fieber nämlich schlechter vermehren als bei normaler Körpertemperatur. Wenn zum Beispiel ein Kind bei einem Erkältungsinfekt fiebert, hilft es sich quasi erst einmal selbst und ist kein Grund zur Panik. Das ist auch bei Erwachsenen so. Fieber verstärkt Lerneffekte des kindlichen Immunsystems und optimiert – auch noch im Erwachsenenalter – die Heilung und Rezidivprophylaxe bei Infektionen (2). So weit, so gut. Aber was ist Fieber eigentlich?
Fieber: Energieräuber oder heilsame Infektabwehr?
Das kennen wir alle: Fieber macht schlapp und müde. Denn diese Abwehrreaktion in unserem Körper kostet Kraft und Energie. Deshalb greifen Erwachsene gern zu fiebersenkenden Mitteln, weil das Wochenende vor der Tür steht oder sie sich keine Fehltage am Arbeitsplatz oder bei der Versorgung der Familie leisten können. Auch bei Kindern wird oft ein Fiebersaft oder Zäpfchen verabreicht, um dem Nachwuchs die »Strapazen« zu ersparen. Ohne dabei zu bedenken, dass damit in die natürlichen Heilungsabläufe des Körpers eingriffen wird. Denn aus einer fieberhaften Erkrankung kann der Körper gestärkt hervorgehen. Viele Eltern und Kinderärzte beobachten immer wieder, dass Kinder gerade dann große seelische, geistige oder körperliche Fortschritte machen. Das gilt natürlich auch für Erwachsene.
Ärzte sind beim Thema Fieber geteilter Meinung und verfolgen unterschiedliche Therapieansätze. Ein möglicher Ansatz versucht das Fieber frühzeitig zu kontrollieren und abzusenken, da es eher als entkräftende Reaktion interpretiert wird. Naturheilkundliche und ganzheitliche Ansätze verstehen Fieber zunächst als natürlichen Helfer und bezeichnen es gern als »das heilende Feuer«, als Ausdruck des Widerstands im Körper gegen eine Erkrankung. So erlernt das Immunsystem im Verlaufe von Infektionen wichtige immunologische Verteidigungsmechanismen zu aktivieren und bis etwa zum elften Lebensjahr, vor allem durch die sogenannten Kinderkrankheiten, eine hochwirksame Abwehr aufzubauen. Merke: Fieber ist eine der effektivsten Unterstützungsmaßnahmen zum Erwerb unserer lebenslangen immunologischen Kompetenz.
Was beim Fiebern im Körper passiert
Wenn Viren oder Bakterien in den Körper gelangen, können sie Fieber auslösen. Botenstoffe des Immunsystems signalisieren dem Temperaturregelzentrum im Gehirn, dass die sogenannte Soll-Temperatur nach oben, zum Beispiel auf 39 Grad Celsius hochreguliert werden muss. Sofort sendet das Gehirn Signale an die Muskeln, sich »mehr zu bewegen«, denn Bewegung erzeugt bekanntlich Wärme. Es kommt zu Muskelkontraktionen, die so schnell sind, dass wir sie als Zittern wahrnehmen. Wir zittern und erzeugen Wärme, die im ganzen Körper verteilt wird. Gleichzeitig frieren wir (Schüttelfrost), weil das Gehirn uns sagt, dass unsere eigentlich normale Körpertemperatur für eine wirkungsvolle Infektabwehr noch zu niedrig ist. Erst wenn die »erhöhte Temperatur« – das Fieber erreicht ist, stoppt die Wärmeproduktion.
Mit jedem Grad Temperaturerhöhung nehmen Stoffwechsel und Aktivität des Abwehrsystems deutlich zu. Die Durchblutung wird verbessert und so kommen die Abwehrzellen schneller dorthin, wo sie gebraucht werden. Zusätzlich wird die Vermehrung der Erreger gehemmt. Damit die Thermoregulation auch wirklich erfolgreich ist, kann das Fieber über mehrere Tage bestehen, bis das Gehirn die Soll-Temperatur wieder herunterregelt. Wenn das Fieber absinkt, merken wir das nicht nur am Thermometer, sondern auch am Schwitzen. So wird der Körper beim Abfiebern die Fieberwärme wieder los.
Wann solltest du bei Fieber zum Arzt gehen?
Unbedingt zum Arzt gehen solltest du …
- … wenn das Fieber deutlich über 39 Grad Celsius ansteigt oder länger als drei Tage anhält.
- … bei Kopfschmerzen mit Nackensteifigkeit, Bauchschmerzen oder immer blasser werdender Haut, beschwerlicher Atmung oder Benommenheit.
- … wenn Kleinkinder bis zu fünf Jahren Fieberkrämpfe bekommen, was bei etwa drei bis fünf Prozent auftreten kann (3). In diesem Fall solltest du sofort einen Arzt aufsuchen oder den Notarzt rufen.
- … bei fiebrigen Prozessen bei Säuglingen unter drei Monaten. Immer. Ohne Ausnahme!
Wann haben wir »Temperatur« und wie wird Fieber richtig gemessen?
Die normale Körpertemperatur liegt zwischen 36,6 und 37 Grad Celsius, tageszeitliche Schwankungen inbegriffen. Morgens um 4:00 Uhr sind die Werte am niedrigsten, um 18:00 Uhr am höchsten. Bis 38 Grad Celsius spricht man meist von erhöhter Temperatur, ab 38,5 Grad Celsius von Fieber, wobei die Werte nicht einheitlich festgeschrieben sind.
Die klassischen Fiebermesspunkte sind der Mund (oral), die Achsel (axillär), der After (rektal), das Ohr (aurikulär) und unter der Zunge (sublingual). Bei Kindern wird die Körperkerntemperatur am besten rektal oder sublingual gemessen. Der unter der Achsel gemessene Wert ist meist um 0,2 bis 0,4 Grad Celsius niedriger als die Körperkerntemperatur. Tipp: Auch das elektronische Ohrthermometer liefert inzwischen ausreichend exakte Werte und erleichtert häufig das Fiebermessen – und ist übrigens mein Fieberthermometer der Wahl. Zum Glück benötigen wir es nur selten.
Fieber macht Eltern oft (unnötig) Angst
Bei kleinen Kindern ist Fieber normalerweise nichts Ungewöhnliches. Doch mit steigender Temperatur wächst oft die Sorge der Eltern. Die meisten Eltern nehmen an, so das Ergebnis einer Befragung US-amerikanischer Wissenschaftler, dass Fieber eine Erkrankung ist und nicht ein Symptom. 91 Prozent glauben sogar an gesundheitsgefährdende Folgen und wünschen eine schnelle diagnostische Klarheit (4). Kindliches Fieber ist für Eltern der häufigste Grund, einen Arzt aufzusuchen.
Fieber bei älteren Menschen
Etwa 20 bis 50 Prozent der Senioren reagieren auf eine akute Infektion anders als in jungen Jahren. Sie reagieren selten mit Fieber und haben weniger oder kaum spezifische Beschwerden, die auf eine konkrete Infektion hinweisen. Dafür treten aber häufig unspezifische Allgemeinsymptome wie Appetitlosigkeit, Müdigkeit oder Abgeschlagenheit auf (5). Kurz: Eine Infektion kann bei älteren Menschen aufgrund des fehlenden Fiebers leichter übersehen werden.
Fieber ganz natürlich begleiten
Für Kinder ist es wichtig, dass die kräftezehrenden Fiebertage auch schöne Seiten haben können – eine Chance für mehr Zeit für Zuwendung wie Geschichtenerzählen oder Vorlesen. Förderlich für einen guten Krankheitsverlauf bei Jung und Alt sind eine friedliche und ruhige Atmosphäre und der richtige Umgang mit den heilenden Wärmeprozessen:
- Bei Schüttelfrost verhindert warme Kleidung eine Auskühlung.
- Trinken ist wichtig, sollte sich nach dem individuellen Durstgefühl richten.
- Appetitlosigkeit ist Folge der Kreislaufumstellung. Fiebernde sollten nicht gezwungen werden, normal zu essen, um bei „Kräften zu bleiben“.
- Bei starken Beschwerden helfen Wadenwickel. Aber Achtung: Niemals Wadenwickel bei Schüttelfrost oder kalten Beinen!
- Infludoron® Streukügelchen von Weleda regulieren die Körpertemperatur, ohne das Fieber zu unterdrücken. Das enthaltene potenzierte Ferrum phosphoricum (Phosphor mit Eisen verbunden) reguliert auf gut verträgliche Weise die Wärmeprozesse bei einer Erkältung und stärkt die Atmungsorgane. Die 6-fach-Kombination mit Wirkstoffen aus der Natur lindert die Beschwerden in allen Phasen eines (fieberhaften) Infekts. Die Streukügelchen sind für die ganze Familie ab dem Säuglingsalter anwendbar.
- In der Weleda Infludo® Mischung kann der ungebundene potenzierte weiße Phosphor seine anregende und belebende Wirkung entfalten. Die alkoholhaltigen Tropfen, die in Wasser verdünnt eingenommen werden, sind für alle ab dem sechsten Lebensjahr geeignet.
- Extratipp: Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung eingenommen, können beide Mittel den Ausbruch oft noch verhindern oder den Verlauf zumindest abmildern.
Sissis Resümee
Obwohl ich von meiner aktuellen Erkältung regelrecht »niedergestreckt« wurde, bin ich nicht zum Arzt gegangen. Ich kenne meinen Körper nach all den gemeinsam verbrachten Jahren recht gut, sodass ich der Meinung war und bin, dass der Hausbesuch meiner Heilpraktikerin vollkommen ausreichend gewesen ist. Zwar stieg mein Fieber beängstigend hoch (und die albtraumhaften Fieberträume waren äußerst beunruhigend …), aber das zeigt ja nur, dass mein Körper noch in vollem Saft steht und in der Lage ist, die bösen Eindringlinge zu bekämpfen. Außerdem habe ich die drei Tage seit Donnerstagnachmittag ohnehin fast komplett verschlafen. Wann immer ich kurz wach war, habe ich ein wenig heißen Kräutertee oder einen Schluck Wasser getrunken. Appetit hatte und habe ich keinen. Mehr als ein Glas Bio-Apfelsaft und gelegentlich ein Stückchen Zwieback oder Keks sind nicht drin. Das ist es auch jetzt noch nicht, während ich diese Zeilen schreibe.
Absolutes Muss aber in dieser Zeit: je eine Thermoskanne mit heißem Tee und kühlem Wasser, die Infludoron® Streukügelchen von Weleda, Halslutschtabletten, ätherisches Pfefferminz- und Eukalyptusöl und frische Taschentücher. Was muss, das muss!
Inzwischen fühle ich mich ein wenig besser, bin jedoch noch immer nicht fieberfrei. Außerdem bin ich sehr wackelig auf den Beinen und fühle mich schwach. Aber das ist normal und wird wieder vergehen. Eigentlich dürfte ich noch gar nicht wieder am Blogzine werkeln. Doch ich hatte diesen Artikel schon vorbereitet. Ursprünglich als Tipp für dich, nun bin ich selbst betroffen. Und ich staune nicht schlecht darüber, wie schnell ich vom scheinbar gesunden Zustand in den Krankenstand »abgerutscht« bin und wie relativ schnell ich angesichts des hohen Fiebers der vergangenen Tage wieder halbwegs klar denken kann. Inwieweit die Infludoron® Streukügelchen von Weleda daran ihren Anteil haben, wage ich nicht zu sagen.
Fakt ist, dass es mir nach der dritten Einnahme (jede Stunde 15 Streukügelchen unter der Zunge) merklich besser ging. Ich werde jetzt immer ein Flascherl im Haus haben. Ich denke, das sagt genug, oder?
XOXO
Sissi
[Produkthinweise erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Quellen: → Weleda und eigene Recherche. (1) Martin D. Fieber: Thesen innerhalb der Anthroposophischen Medizin und ihre wissenschaftliche Validität. Der Merkurstab. 2017;70(5):364-376. (2) Soldner G. Stellmann HM. Individuelle Pädiatrie: Leibliche, seelische und geistige Aspekte in Diagnostik und Beratung – Anthroposophisch-homöopathische Therapie. 4. Au . Stuttgart: Wiss. Verlagsgesellschaft: 2011. (3) Crocetti M: Fever phobia revisited: have parental misconceptions about fever changed in 20 years? Pediatrics. 2001. 6; 107: 1241-6. (4) www.erste-hilfe-fuer-kinder.de/erste-hilfe-themen/fieberkrampf. (5) www.spektrum.de/lexikon/biologie/infektionskrankheiten/34016.]