Gartenmomente: Hochbeet
Gartenwissen kompakt erklärt: Durchstarten mit dem Hochbeet und den besten Tipps und Tricks der Stadtgärtner! Wer schnell und einfach wissen will, wie das eigene Hochbeet ertragreich bewirtschaftet werden kann, wird mit den Anleitungen und Beetideen der Stadtgärtner bestens versorgt. Auf 64 Seiten werden im Buch »Hochbeet« aus der Reihe Gartenmomente geballtes Hochbeet-Wissen und solide Gartenpraxis versammelt. Vom Bau und der Anlage des Hochbeetes bis hin zu Aussaat und Pflege wird alles anschaulich erklärt. Genießer können sich außerdem vier Beete zu Themen wie »Naschbeet«, »Salatglück«, »Kleiner Italiener« oder »Fuddern wie bei Muddern« anlegen.
Inhalt
- Vorwort
- Gartenwissen
- Gartenpraxis
- Beetpläne
Gartenmomente: Hochbeet
Buchinformationen
Titel: Gartenmomente: Hochbeet. Nützliche Pflanzpläne, Anbautipps und mehr. Mit Hochbeet-Bauanleitung
Gebundene Ausgabe: 64 Seiten
Verlag: EMF Verlag
Erscheinungsdatum: 22. Februar 2022
Sprache: Deutsch
Format: 17,4 x 1,1 x 21,5 Zentimeter
ISBN-10: 3745908678
ISBN-13: 978-3745908671
Preis: EUR 6,99
Die Autoren
Gegründet von Derk, Jan und Torge, begann das Abenteuer der drei → Stadtgärtner im Jahre 2011 mit dem Verkauf handgerollter Samenbomben. Mittlerweile ist das Sortiment stark gewachsen. So verschieden die Produkte sind, haben sie dabei alle eine Gemeinsamkeit: Sie sorgen für mehr Grün im Grau. Die Autoren sind auf der Frankfurter Buchmesse 2016 mit dem 2. Platz des Non-Book-Awards ausgezeichnet worden.
Ein Leben ohne (Gemüse-)Garten? Für Sandra Jägers unvorstellbar. Denn der Garten bedeutet für sie gleichermaßen Ruhepol, Rückzugsort und Inspirationsquelle. Nicht zuletzt ist es auch der Ort, an dem sie die Früchte ihrer täglichen Arbeit buchstäblich ernten kann. Seit 2012 teilt sie ihre gärtnerischen Erfahrungen und Erlebnisse auf ihrem Blog → grüneliebe.de. Als zweites grünes Standbein hat sich Sandra das Unternehmen → MISS GREENBALL aufgebaut, mit dem sie in eigener Handarbeit hergestellte Seedballs vertreibt und auf diese Weise versucht, die Welt ein bisschen bunter zu machen.
Was darfst du vom Buch erwarten?
- Gärtnern im beliebten Hochbeet: das Einsteigerbuch für alle Selbstversorger-Fans
- Bauanleitung Step by Step und alle wichtige Fakten zu Standort, Befüllung, Instandhaltung und Co.
- Beetideen zum cleveren Nachpflanzen – Aussaat, Pflege und Ernte schnell und einfach erklärt
Sissis Resümee
Ich mag die Reihe Gartenmomente sehr. Alle Bücher sind klein, kompakt und vermitteln in einer Art Crashkurs das Wesentliche zum Thema. Das gilt auch – mit zwei wichtigen Einschränkungen – für das Buch »Hochbeet« von den Stadtgärtnern. Im ersten Kapitel erfährt der Leser die wichtigsten Basics von der Vorkultur über die Beetpflege und Ernte bis zur Nachsaison im Hochbeet, also quasi das kleine 1 x 1 des Gärtnerns im Hochbeet.
Weiter geht es mit dem gut erklärten DIY-Bau eines praktischen Palettenbeetes, Tipps zum Befüllen und der Pflege des Hochbeetes sowie praktischem Gartenwissen. So weit, so gut. Bis hierher kommen auch Anfänger hervorragend zurecht und fühlen sich bestimmt wohl, weil sie nicht wie in anderen Büchern zum Thema mit Informationen überflutet werden.
Ein bisserl Kritik muss sein …
Nun kommen wir zu meiner Kritik und damit zum drittel Kapitel, das fünf leicht umsetzbare Beetpläne verspricht. Auf diese hatte ich mich am meisten gefreut. »Salatglück«, »Naschbeet«, »Kleiner Italiener« und »Fuddern wie bei Muddern« – da schlägt doch jedes Gärtnerherz höher, oder? Aber Moment mal – fehlt da nicht ein Pflanzplan? Ja, es sind tatsächlich nur vier. Gut, das ist ein verzeihlicher Fehler in der Buchbeschreibung. So etwas kann passieren.
Was nicht passieren sollte: Verwirrung beim Leser stiften. In der Gartenszene ist es nämlich üblich, pro gesetzter Pflanze auch exakt eine Pflanze in den Pflanzplan einzuzeichnen. Deshalb heißt so ein Ding ja auch Plan! Bei Abweichungen »aus dekorativen Gründen« muss in der Bildlegende oder im Text darauf hingewiesen werden. In diesem Buch ist das nicht der Fall und so möchte ich lieber nicht wissen, wie viele Gartenanfänger versucht haben, zu wenig oder zu viele Pflanzen in ihr selbst gebautes Hochbeet zu setzen …
Dabei warnen die Autoren im Buch sogar davor, Pflanzen zu eng zu setzen. So zum Beispiel auf Seite 10 (Gartenwissen): »Vermeide es, dein Beet zu dicht zu bepflanzen. Auch, wenn jede Art ganz eigene Bedürfnisse hat, eins haben sie alle gemeinsam: Sie brauchen Platz zum Wachsen und Gedeihen.«
Aus Lust wird Frust …
Meine trotzdem immer noch vorhandene Begeisterung schlug beim Thema »Naschbeet« zunächst in Verwunderung und dann in Verzweiflung um. Aus Lust wurde Frust. Solch ein Palettenhochbeet ist 120 x 80 Zentimeter groß. In die hinterste Reihe eine Brombeere, eine Johannisbeere, eine Blaubeere und drei Klettererdbeeren zu setzen, erinnert schon fatal an »Käfighaltung«. Von den beiden nach vorne folgenden Reihen mit je elf Erdbeeren und der rechten Schmalseite mit vier Himbeeren will ich gar nicht erst anfangen … Zuckererbsen und Karotten sollen auch noch ins Beet.
Ganz gleich, für welche kleinwüchsigen Sorten man sich bei der Pflanzenwahl auch entscheidet: Das kommt vorne und hinten nicht hin. Meine im Herbst 2021 gesetzten Bio-Himbeeren machen sich in diesem Frühsommer daran, erst meinen Garten und dann das Dorf zu erobern. Wie rüpelhaft die sich wohl erst in einem Hochbeet benehmen würden? Und selbst wenn ich bedenke, dass diese Menge an Beeren im Plan nur der Dekoration dienen, dann ist selbst mir als erfahrener Gärtnerin nicht klar, wie sich Brombeere, Johannisbeere, Blaubeere und Klettererdbeeren wohlfühlen sollen. Soviel dazu, dass ich »die Beete in diesem Buch ganz sorgenfrei nachgärtnern« kann (Seite 14). Nein, das funktioniert einfach nicht.
So hübsch die Grundidee des Naschbeetes ist, darf beim Nachwerkeln nicht vergessen werden, auf den individuellen Platzbedarf jeder einzelnen Pflanze zu achten. Weiterhin sollte ebenfalls berücksichtigt werden, dass in einem Hochbeet jedes Frühjahr Erde aufgefüllt werden muss, was Beeren per se nicht mögen. Alles Hinweise, die ich im Text schmerzlich vermisse.
Versöhnung
Nichtsdestotrotz stehe ich dem Büchlein versöhnlich gegenüber. Wer schon Erfahrung im Gärtnern hat, findet in den Beetideen durchaus die eine oder andere pfiffige Inspiration. Die anderen drei Pflanzpläne haben nämlich hohes Potenzial und das Naschbeet lässt sich an den realen Platzbedarf anpassen. Und wer noch keine Erfahrung hat, sollte beim Pflanzenkauf ohnehin gartenerfahrene Freunde mitnehmen und/oder sich in der Biogärtnerei seines Vertrauens gut beraten lassen. So passiert es dann nicht, dass man am Ende mit viel zu vielen Pflanzen vor einem viel zu kleinen Hochbeet steht.
Die Einweisung ins Hochbeetgärtnern selbst finde ich ebenso gelungen wie die Anleitung zum Bauen des ersten eigenen Hochbeetes. Von daher würde ich dem Buch immer noch fünf von sieben Bienchen geben, wenn ich denn Bienchen verteilen würde. Wenn du dich nun nicht von meiner Kritik abschrecken lässt (Pssst! Ich habe es sogar schon zwei Mal verschenkt.) und neugierig auf das Buch »Gartenmomente: Hochbeet« von den Stadtgärtnern geworden bist, kannst du es beim Buchhändler deines Vertrauens kaufen oder direkt → beim EMF Verlag bestellen.
XOXO
Sissi
[Transparenz: Das Buch »Gartenmomente: Hochbeet« von den Stadtgärtnern wurde uns als Rezensionsexemplar von der → Edition Michael Fischer zur Verfügung gestellt. Artikelbild: → Sandie Clarke.]