GÖNN DIR!

GÖNN DIR!

Healthy Hedonism ist laut Food Report 2019 ein Lebensgefühl, das derzeit den Food-Markt erobert. Jetzt wird also wieder genossen! Zeit wurde es, gell? Gleichzeitig wollen sich die meisten von uns gesund ernähren. In »GÖNN DIR!« erfüllt Alex Villena mit Comfort-Food-Rezepten auf pflanzlicher Basis sowohl den Wunsch nach Essen, das satt und glücklich macht, als auch nach einer gesunden Ernährung – und das auf ausgesprochen coole, wenn auch nicht immer perfekte Weise.

 

Klappentext

Dieses Kochbuch bietet eine Wohlfühlküche, die satt und glücklich macht. Ob Curry, Pizza, Pasta, Käsespätzle oder Dessert – in »GÖNN DIR!« wird kein Leibgericht vergessen. Das Gute daran: Alle Rezepte sind vegan. Gesund essen und schlemmen schließen sich hier definitiv nicht aus. In praktischen Übersichten wird zudem erklärt, wie man etwa Ei ersetzen kann und Obst oder Gemüse aufbewahrt. Das Buch richtet sich damit auch an Flexitarier, die richtig gut fleischlos kochen möchten.

 

GÖNN DIR!

GÖNN DIR!

 

Buchinformationen

Titel: Gönn Dir! – Pizza, Pasta, Burger & Sweets. Alles auf pflanzlicher Basis.
Hardcover: 192 Seiten
Verlag: Christian Verlag
Erscheinungsdatum: 22. Oktober 2019
Sprache: Deutsch
Format: 19,7 x 2,5 x 26,5 Zentimeter
ISBN-10: 3959613717
ISBN-13: 978-3959613712
Preis: EUR 24,99 [D] | Kindle: EUR 19,99 [D]

 

Alex Villena

Alex Villena ist professioneller Food-Fotograf und Mitbegründer der erfolgreichen Ernährungs-App feastr. Sein Markenzeichen ist opulent angerichtetes veganes Comfort Food. Seinem → Instagram Account folgen über 75 000 Foodies. Damit zählt Alex Villena zu den erfolgreichsten deutschen Food Influencern. Neben tollen Food-Fotos gewährt er auch private Einblicke und postet sich damit in die Herzen seiner Fans.

 

Sissis Resümee

Tja, was soll ich sagen? In »GÖNN DIR!« teilt Alex Villena 60 seiner Lieblingsgerichte auf pflanzlicher Basis mit uns. Das Angebot an Rezepten ist breit gefächert und bunt. Beim Blättern in dem reich bebilderten Kochbuch bekommen sogar Kochmuffel Lust, mit Töpfen und Pfannen zu klappern. So weit, so gut. Über 75 000 Follower auf Instagram können sich schließlich nicht irren, oder? Als versierter Foodie habe ich jedoch leider sehr schnell bemerkt, dass seine grandiosen Fotos im Instaland durch zig Filter gelaufen sind, bevor seine Follower sie zu sehen bekommen. Das allein ist nicht verwerflich, sondern gehört sozusagen zum »Standardrepertoire« der großen Influencer und ist auch bei Buchproduktionen keine Seltenheit. Was stört mich also daran? Mei, ich denke an die Frustration enthusiastischer Kochanfänger, die traurig und enttäuscht auf ihre wesentlich blasseren, farbloseren Kochergebnisse starren.

Dabei beginnen die Irritationen bereits beim Nachköcheln bzw. -backen. Denn bedauerlicherweise stimmen die Mengenangaben sowie viele Koch- und Backzeiten hinten und vorne nicht. Mal schmeckt das Ergebnis zu lasch, mal zu süß. In anderen Fällen hast du entweder Zutaten übrig oder es fehlt an Masse. Dann wieder werden Speisen nicht gar. Öhm … Ich glaube gern, dass Alex ein ambitionierter, vielleicht sogar guter Hobbykoch ist. Fotografieren kann der Mann definitiv auch, seine Fotos sind großartig – Filter hin oder her. Doch das macht ihn noch lange nicht zu einem guten Kochbuchautor!

 

Es geht auch anders …

Als ich 1990 im Falken Verlag noch recht naiv und unwissend mein erstes Buch »Longdrinks. Die charmanten Verführer.« veröffentlicht habe, wurde im äußerst kompetenten Lektorat penibel darauf geachtet, dass meine Mengenangaben stimmen. Gleiches galt für die Auflistung der Zutaten. Ich verabscheue es, wenn Zutaten erst in der Anleitung zur Zubereitung auftauchen! Sämtliche Zutaten gehören in die Zutatenliste. Punkt. So haben ich und viele andere es gelernt, so ist es gut und so sollte es gemacht werden. Traurigerweise stellt Alex mit seinen ungenauen Wischiwaschi-Rezepten keine Ausnahme dar. Pauschal gesagt: Seit rund 20 Jahren muss man schon gut kochen können, wenn man Rezepte aus einem Kochbuch nachkochen möchte. Nur dann kann man nämlich Fehler entdecken und sie vermeiden.

Diese Entwicklung finde ich sehr traurig. Denn eigentlich soll mit einem Kochbuch wie »GÖNN DIR!« eine Lanze für die pflanzenbasierte Ernährung gebrochen werden. Doch mit schlecht geschriebenen Rezepten ist das ein Schuss, der nach hinten losgeht. So können wir keine Carnivoren für die vegane Küche begeistern! Rezepte müssen leicht verständlich und ebenso leicht nachzuwerkeln sein. Ich kann von einem Menschen, der sich genussfroh auf die vegane Küche einlassen möchte, nicht erwarten, dass er sofort merkt, wo es in einem Rezept hakt. Es ist Aufgabe des Autors, gute, verständliche und nicht zuletzt fehlerfreie Texte zu schreiben. Alex hat hier meiner Meinung nach versagt.

Dem Verlag laste ich dies nicht an: Die wenigsten Verlage haben heutzutage noch das Geld, um küchenversierte Lektoren einzustellen. Heute muss ein Lektor alles können. Bei einem Spektrum von A wie Autoreparatur bis Z wie Zeppelinbau können sich schnell Fehler einschleichen. Normalerweise überzeugen mich die Kochbücher aus dem Christian Verlag dennoch. Bei »GÖNN DIR!« ist das leider nicht der Fall. Optik hui, Inhalt pfui. Daher kann ich das Kochbuch nur erfahrenen veganen Foodies empfehlen. Anfänger der pflanzenbasierten Ernährung sollten lieber nach anderen veganen Kochbüchern Ausschau halten.

Warst du auch schon mal von einem Kochbuch enttäuscht?

XOXO

Sissi

[Produkthinweise erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Quelle: → Christian Verlag. Das Kochbuch »GÖNN DIR!« von Alex Villena habe ich mir für diese Rezension von meiner Freundin Verena ausgeliehen – vielen Dank! Artikelbild: Rustic Vegan.]