Gärten als Lebensräume für Tiere
Zum Tag des Artenschutzes am 3. März ruft der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) dazu auf, unsere heimischen Gärten als wertvolle Lebensräume für Wildtiere zu gestalten. Denn wer Artenschutz hört, denkt meist an Eisbären oder Elefanten. Doch auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gelten über ein Drittel aller Tierarten als gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht, so zum Beispiel der streng geschützte Laubfrosch oder die sehr seltene Sandhummel.
Der Tag des Artenschutzes erinnert uns an die Bedeutung des Schutzes bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) ruft aus diesem Anlass dazu auf, den eigenen Garten oder Balkon als Rückzugsort für Wildtiere naturnah zu gestalten.
»Besonders für Insekten, Vögel und Kleinsäuger kann ein artgerecht angelegter Garten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten«, sagt ZZF-Fachreferent Dr. Stefan K. Hetz. »Wer einen Lebensraum für möglichst viele Tierarten schaffen möchte, sollte ihnen Nahrung, Schutz und Plätze zum Nisten und Brüten bieten.«
Vielfältiger Garten, vielfältige Tierwelt
Wichtig ist, dass Bepflanzung und Gestaltung nach den Bedürfnissen der Tiere geplant werden: Trockenmauern sind ein wunderbares Refugium für die Zauneidechse. Dichte Hecken aus heimischen Gehölzen helfen strauchbrütenden Vogelarten wie etwa der Dorngrasmücke und die Erdkröte freut sich über einen schattigen Gartenteich. Im Herbst kommen noch Reisighaufen als Winterquartiere für Igel hinzu.
Farbenprächtige Nahrungsquelle
Eine Blumenwiese lässt nicht nur das Herz von Gärtnerin und Gärtner höher schlagen: »Wildblumen bieten Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Insekten reichhaltige Nahrungsquellen und locken damit auch Vögel an«, macht Biologe Dr. Stefan K. Hetz deutlich, »ganz im Gegensatz zu monotonen Rasenflächen und exotischen Zierpflanzen.« Auch auf den Einsatz von Pestiziden und chemischen Düngern sollte verzichtet werden, um die biologische Vielfalt zu fördern.
Totholz als artenreicher Lebensraum
Es klingt vielleicht paradox, doch Totholz schafft Plätze voller Leben. Wer Baumstümpfe oder Strauchschnitt nicht entsorgt, hat eine einfache und effektive Möglichkeit seinen Garten ökologisch aufzuwerten. »Benjes-Hecken zum Beispiel, also aus Reisig und Ästen geschichtete Hecken, bieten vielen für den Garten nützlichen Tieren Baumaterial, Nistplätze und Winterquartiere«, sagt der Tierexperte.
Nisthilfen für Wildbienen und Vögel
Auch Nisthilfen sind eine wertvolle Ergänzung für den Artenschutz im Garten. Wildbienen finden in Nisthölzern oder Röhrchen Unterschlupf, die an einem möglichst sonnigen, vor Wind und Regen geschützten Standort angebracht werden.
Vogelnistkästen können bedrohten Arten wie dem Haussperling helfen. Wer gezielt Höhlenbrüter unterstützen möchte, sollte darauf achten, dass die Nistkästen wettergeschützt und vor Fressfeinden gesichert angebracht werden. »Die richtige Platzierung und regelmäßige Reinigung der Nistkästen sind dabei entscheidend für ihren Erfolg«, betont Dr. Stefan K. Hetz. Informationen über die passende Auswahl und Anbringung von Nistkästen bekommst du im Zoofachhandel.
Jeder kann einen Beitrag leisten
»Ob Garten, Dachterrasse oder Balkon – selbst kleine Flächen können zum Naturparadies werden«, erklärt Dr. Stefan K. Hetz. Durch einfache Maßnahmen wie das Anlegen von Wildblumeninseln, das Bereitstellen von Insekten- und Vogeltränken oder das Aufstellen von Nisthilfen kann jeder dazu beitragen, vielfältige Lebensräume zu schaffen.
Wer ist der ZZF?
Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e. V. (ZZF) vertritt die beruflichen, wirtschaftlichen und sozialpolitischen Interessen der gesamten deutschen Heimtierbranche. Zu den Mitgliedern zählen Betriebe und Systemzentralen des Zoofachhandels, Großhandelsunternehmen, Züchter, Heimtierpfleger im Salon und Hersteller von Heimtierbedarf.
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Sissis Resümee
Ich kann es nicht oft genug sagen: Jeder Garten zählt! Jeder Balkon, jede Dachterrasse und ja, sogar jede Baumscheibe. Artenschutz beginnt nicht erst in fernen Ländern, sondern direkt vor unserer Haustür. Die alarmierende Tatsache, dass im DACH-Raum über ein Drittel aller Tierarten gefährdet oder vom Aussterben bedroht sind, sollte jeden Einzelnen von uns zum Handeln bewegen.
Der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) ruft uns zu Recht dazu auf, unsere Gärten und Balkone als wertvolle Lebensräume für Wildtiere zu gestalten. Denn gerade in Zeiten des fortschreitenden Artensterbens können wir durch einfache Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten.
Ein naturnaher Garten, der auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt ist, bietet Nahrung, Schutz und Nistplätze. Ob Insekten, Vögel, Reptilien, Amphibien oder Kleinsäuger – sie alle profitieren von naturnahen Strukturen und einer vielfältigen Bepflanzung. Statt langweiliger »englischer Rasenflächen« und pflegeintensiver exotischer Zierpflanzen sollten wir auf heimische Wildblumen und Gehölze setzen: Sie bieten Insekten und anderen Tieren eine reichhaltige Nahrungsquelle.
Trockenmauern, Hecken, Gartenteiche und Reisighaufen bieten wertvolle Unterschlupfmöglichkeiten und Nistplätze für viele verschiedene Tierarten. Totholz ist kein Abfall, sondern ein wichtiger Lebensraum für Insekten und andere Kleintiere. Benjes-Hecken und Totholzhaufen sind einfache Möglichkeiten, den Garten ökologisch aufzuwerten und kosten bei sorgsamer Planung so gut wie nichts.
Nisthilfen für Insekten und Vögel schließlich sind eine wertvolle Ergänzung für den Artenschutz im Garten. Und dass wir auf den Einsatz von Pestiziden, chemischen Düngern und torfhaltiger Erde verzichten, versteht sich hoffentlich von selbst. Gemeinsam können wir einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt und zum Schutz unseres Ökosystems leisten. Lass uns unsere Gärten in blühende Oasen verwandeln, in denen sich Insekten und andere Tiere wohlfühlen. Bist du dabei?
Wir sehen uns im Garten!
XOXO
Sissi
[Quelle: ZFF und eigene Recherche. Artikelbild: Schwalbenschwanz (Papilio machaon) auf einer Zinnienblüte (Zinnia), kuratiert von romantiche via Adobe Stock.]