Ich hab' die Haare schön! Oder so ...
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Ich hab‘ die Haare schön! Oder so …

Meine Haare und ich – eine unendliche Geschichte! Zwar sind sie seidenweich und gesund, dafür aber auch extrem zickig. Wo andere Frauen mit ihrer Haarpracht glänzen, kann ich nur mit einem »Haarprächtchen« aufwarten. Tag für Tag kämpfe ich mit meinem feinen Haar mutig gegen die Schwerkraft. Allein: vergebens! Starrsinnig weigern sich meine Haare, hübsch voluminös mein Gesicht zu umschmeicheln. Stattdessen hängen sie lustlos herunter und scheinen sich nicht einigen zu können, ob meine Frisur eher der Typ Plattfisch (oben) oder der Typ Spaghetti (Seiten) sein soll. Diese frechen Dinger!

Aber wer hat schon Lust auf stundenlange Toupieraktionen vor dem Spiegel – in der einen Hand den Toupierkamm, in der anderen das stinkige, die Sinne vernebelnde und mit Chemikalien aller Art vollgestopfte Haarspray? Ich nicht. Trockenshampoos kann ich ebenfalls nicht leiden, nicht einmal in der naturkosmetischen Variante. Sicher, Trockenshampoo und Haarspray zaubern dieses gewisse begehrte Plus an Volumen ans Haar. Kosten dafür aber auch Zeit und Nerven, die ich viel lieber in andere Aktivitäten investiere. Lesen zum Beispiel.

 

Haarfrust statt Haarlust

Was bleibt? Der Föhn? Nö, fällt mir ja gar nicht ein! Spätestens nach 20 Minuten schlafen mir beim Föhnen immer die Arme ein und am Ende sieht es doch nie so aus wie beim Stylisten. Ich könnte meine widerborstigen Haare natürlich auch kopfüber föhnen. Ein ebenso beliebter wie bewährter Trick. Ja, das könnte ich wirklich tun. Wenn ich einen Knall hätte und mir Schwindelattacken Spaß machen würden. Im Moment besitze ich nicht einmal einen richtigen Föhn. Lediglich einen kleinen Reiseföhn nenne ich mein eigen – und den brauche ich zum Basteln. Ja, ja, ich sehe schon, wie du entsetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlägst. Kann eine moderne Frau in unserer von perfekt gestylten Instagram-Beauties beherrschten Welt tatsächlich ohne Föhn leben? Ja, sei versichert: Sie kann! Meine Haare werden liebevoll luftgetrocknet. Und basta!

Volumenwellen kommen auch nicht infrage. Erstens lasse ich an meinen Kopf keine Chemie und zweitens verarbeite ich immer noch mein Dauerwellentrauma aus den Achtzigerjahren. Und ja, ich bin wirklich schon so alt! Kicher … Zum Ausgleich dafür, dass meine Haare jeder Form von Volumen den Kampf angesagt haben, sind sie wunderbar elektrisch aufgeladen und fliegen jederzeit gern mit dem Wind um die Wette. Ausgesprochen praktisch, vor allem wenn ich ohne Spiegel prüfen will, ob ich noch Lippenstift auf den Lippen trage …

Habe ich übrigens schon erwähnt, dass ich meine störrischen Haare nach dem Waschen nur mit einem grobzinkigen Lockenkamm entwirren kann? Unabhängig davon, welches Shampoo ich benutze. Und was habe ich nicht schon alles ausprobiert! Feste Shampoos, flüssige Shampoos, Pulvershampoos … Erst, seitdem ich vor einigen Jahren komplett auf Naturkosmetik umgestiegen bin, habe ich diese eigensinnigen Auswüchse meines Kopfes einigermaßen im Griff. Und muss dennoch spätestens nach jeder dritten Haarwäsche das Shampoo wechseln. Was vermutlich der Grund dafür ist, dass ich eine Zeitlang Deutschlands größte private Shampoosammlung besessen habe. Um mein Haardilemma komplett zu machen, weigern sich die fiesen Biester neuerdings, auch nur noch einen einzigen Millimeter zu wachsen. Kein Witz! Und warum erzähle ich dir all das? Tja, eine gute Frage … Eine sehr gute Frage sogar.

 

Ich will wieder eine Glatze!

Nein, Mama, du musst jetzt nicht schluchzend nach den Taschentüchern greifen. Auch nicht zum Telefon. Echt nicht. Aber ich muss gestehen, dass ich in den letzten drei Jahren mehr als ein Mal begehrlich auf meinen alten Scherapparat geschielt habe. Wenn ich bedenke, dass ich mit meinen Haaren mehr Aufwand betreibe, als so manches Supermodel, dann sind die Ergebnisse doch eher ernüchternd. Außerdem steht mir eine Glatze. Ich fühle mich wohl damit. Weiblich.

Und erzähle mir jetzt bitte keiner, dass eine Frau lange Haare haben muss, um weiblich und sexy auszusehen! Diese Nummer mit der Sehnsucht nach einer dicken, üppigen Wallemähne stammt aus der ältesten Entwicklungsgeschichte des Homo sapiens. Lange, prachtvolle Haare waren Sinnbilder der Gesundheit und damit begehrenswert. Logisch, dass sich die Männer nur mit gesunden Frauen fortpflanzen wollten, oder? Warum allerdings viele Frauen ihre Weiblichkeit nach wie vor über ihre – vorhandene oder nicht vorhandene – Haarpracht definieren, will sich mir nicht erschließen.

Lustigerweise habe ich mit Glatze (und die hatte ich einige Male im Leben) sogar mehr Flirtangebote bekommen als zu der Zeit, als ich noch als Haarmodel unterwegs war. Irgendwie scheint der Kontrast zwischen einem vollbusigen Prachtkörper und einem kahl rasierten Köpfchen Männer durchaus zu faszinieren. Frauen übrigens auch. Zwinker …

Über mangelndes Interesse konnte ich mich jedenfalls nie beklagen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich meine Glatze stets mit Stolz und Selbstbewusstsein getragen habe – im Sinne von »mir meiner selbst bewusst«. Ich bin, wer ich bin. Mit oder ohne Haare. Als eine Freundin auf der Krebsstation lag, hat sie mich sogar darum gebeten, sie zu besuchen und den anderen Frauen klar zu machen, dass sie auch mit Glatze wunderschön und begehrenswert sind. Das war eine sehr intensive Erfahrung und bis heute habe ich mich noch nicht so ganz davon erholt, dass viele Frauen mehr über den Verlust ihrer Haare als über den Verlust ihrer Brüste oder ihrer Fortpflanzungsorgane geweint haben. Ich meine, hey, die hatten Krebs und machten sich Gedanken über ihre Haare??? Irgendwie scheint da etwas mit der Selbstwahrnehmung mancher Frauen nicht zu stimmen. Oder handelt es sich gar um ein gesamtgesellschaftliches Problem?

 

GNTM – es wird haarig!

Auf die (Haar-)Spitze getrieben wird der Wahnsinn um prachtvolle Mähnen Jahr für Jahr bei Germany’s next Topmodel. Morgen ist es wieder so weit. Dann können wir eine Handvoll hübscher junger Frauen beim Nervenzusammenbruch beobachten, wenn ihnen der Friseur mit der Schere zu nahe kommt. Hihi … Bin ich schadenfroh? Irgendwie schon. Böses Mädchen, ich!

Aber mal ehrlich: Wieso sind die Mädels immer so überrascht, wenn sie Federn, pardon: Haare, lassen sollen? Ist ja nicht so, dass das jährliche Umstyling eine große Überraschung wäre … Das kann mir keiner erzählen! Immerhin befinden wir uns mitten in der zwölften Staffel – da sollte auch die Dümmste kapiert haben, dass Veränderungen unumgänglich sind.

Wer auf dem Laufsteg Erfolg haben will, muss das Beste aus seinem Typ machen. Und, hallo? Die angehenden Models sitzen schließlich nicht beim Dorffriseur, sondern bei erfahrenen Stylisten, die genau wissen, wie sie die Persönlichkeit – so existent – eines Menschen betonen können. Ich würde mich freuen wie ein Tofuschnitzel, wenn ich solch eine Möglichkeit hätte. Doch anstatt das Umstyling in vollen Zügen zu genießen, vergießen die Mädchen lieber dicke Krokodilstränen. Weinen, schluchzen, kreischen. »Drohen« mit Abbruch und Ausstieg. Ha! Als ob einer von uns diese Heulsusen vermissen würde!

 

Sissis Resümee

Sodele … Für den Moment habe ich mein Haarpulver verschossen. »Eigentlich« wollte ich dir meine drei neuen Bürsten von for your Beauty zeigen, die heute am späten Nachmittag bei mir angekommen sind. Was mich eh vollkommen überrascht hat, denn die Testmuster waren das dritte Packerl von ROSSMANN in einer Woche. Bereits am Samstag kamen zwei kleine neckische Päckchen und heute schon wieder eines – Wahnsinn! Ich freue mich wie Bolle über meine neuen Bürsten. Vor allem, weil alle drei Bürsten antistatisch wirken sollen. Bekommen habe ich die Keratinbürste, die Langhaarbürste und die – Trommelwirbel, bitte! – Volumen-Rundbürste. Alle drei hat dir Schrödingers Katze bereits im Januar vorgestellt.

Ich denke, ich werde meine neuen Bürstenschätze jetzt eine Woche lang testen und dann eventuell einen kleinen Bericht darüber schreiben. Mit meinen anderen Bürsten bin ich nicht wirklich glücklich – vielleicht passen ja diese besser zu meinem bockigen Haar und mir? Ich halte dich auf jeden Fall auf dem Laufenden.

XOXO

Sissi

[Update vom 8. März 2017: Die Bürsten sind fein und mein, aber nicht der Rede wert. Zudem sie ihre antistatische Wirkung verlieren, sobald sie mit Wasser gewaschen werden! Wie aber soll ich sie bitte sonst reinigen? Daher spare ich mir einen Erfahrungsbericht.]