Kochbücher, die nach Apfelkuchen duften: Autor Michał Korkosz begeistert Journalisten und Fans
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Kochbücher, die nach Apfelkuchen duften

Er ist der neue Kochbuch-Star: der preisgekrönte Autor und Foodblogger Michał Korkosz. Vergangenen Donnerstag stellte er in der polnischen Botschaft in Berlin sein aktuelles Buch »Frisch aus Polen« vor und sorgte für großen Andrang – 400 Fans hofften auf der Warteliste, noch einen der begehrten 70 Plätze zu erhalten. Wer das Glück hatte, live dabei zu sein, durfte sich über ein persönliches Kennenlernen, ein spannendes Podiumsgespräch, viel wertvolles Kochwissen sowie einen ganz besonderen Duft freuen.

Im Jahr 2016 gründete Michał sein Blog »Rozkosznys« (Polnisch für »köstlich«). Bereits ein paar Monate später gewann er den Saveur-Blog-Award für seine Food-Fotografie. Letztes Jahr veröffentlichte er sein erstes Kochbuch »Polen vegetarisch«, das nicht nur in Polen, sondern auch in Deutschland und den USA für Furore und eine wachsende Fangemeinschaft sorgte.

Inzwischen hat Michał auf Instagram fast eine halbe Million Follower (@rozkoszny, @michal_korkosz). Dieses Jahr knüpfte er mit »Frisch aus Polen« an seinen Erfolg an. Erst kürzlich wurde der Titel mit der Silbermedaille des Deutschen Kochbuchpreises ausgezeichnet. Um dies zu feiern, besuchte er die polnische Botschaft in Berlin und lud Presse, Influencer und Fans zum gemeinsamen Austausch ein.

Aufregende, überraschende Wohlfühlküche

Im Podiumsgespräch, moderiert von Food Critic Tina Hüttl, erfuhren die Gäste mehr über Michałs Leidenschaft für die polnische, aber auch die internationale Küche. Kochen und Essen haben für ihn schon immer eine große Rolle gespielt. Seine Großmutter hat traditionell polnisch gekocht und er selbst begann mit neun Jahren, seine ersten Gerichte auf den Tisch zu zaubern. In seinem ersten Buch »Polen vegetarisch« war es daher Michałs Idee, polnische Klassiker modern und vegetarisch umzusetzen. Im Nachfolgetitel »Frisch aus Polen« lässt er dazu noch internationale Aromen einfließen.

»Polnische Gerichte sind letztlich die Gerichte, die wir Polen heute gerne essen«, erklärt er, »und diese haben natürlich Einflüsse aus allen möglichen kulinarischen Richtungen bekommen. Mein Motto ist, dass Essen aufregend sein soll, es soll überraschen und dafür sorgen, dass man sich mit all seinen Sinnen wohl fühlt.«

Ein gutes Beispiel für dieses Motto ist ein Rezept aus seinem aktuellen Buch: ein Apfelkuchen. Aber eben kein normaler Apfelkuchen, sondern ein gesalzener Apfelkuchen mit Braune- Butter-Eis – und mit einem unwiderstehlichen Duft. Das Rezept findest du zum Nachbacken weiter unten im Beitrag.

Fest der Sinne

Den Geruch von frisch gebackenem Apfelkuchen liebt Michał ganz besonders. Durch eine Corona- Infektion verlor er allerdings erst kürzlich seinen Geruchs- und Geschmackssinn. Die Freude und Erleichterung, als die Sinne wiederkehrten, war so groß, dass er bei einem »Make your own perfume«- Store ein Apfelkuchen-Parfüm kreierte. Wer sich in Berlin ein Buch von ihm signieren ließ, bekam mit seiner Unterschrift auch eine Prise Apfelkuchenduft auf die Seiten. Was für eine charmante Idee!

Gesalzener Szarlotka – Polnischer Apfelkuchen

Zutaten für das Braune-Butter-Eis:

  • 115 Gramm Butter
  • 1 Dose gezuckerte Kondensmilch (400 Gramm)
  • ¼ Teelöffel feines Meersalz
  • 550 Milliliter gekühlte vollfette Schlagsahne

Zutaten für den Apfelkuchen:

  • 300 Gramm plus 2 Esslöffel Butter
  • 1 Teelöffel Bio-Ceylon-Zimt (Wir haben Bio-Ceylon-Zimt genommen.)
  • Saft und Abrieb von ½ Zitrone
  • 1,6 Kilo säuerliche geschälte und in ein Zentimeter große Stücke geschnittene Äpfel
  • 420 Gramm Weizenmehl plus mehr zum Formen (Wir haben Bio-Dinkelmehl genommen.)
  • 130 Gramm Zucker plus mehr zum Abschmecken (Wir haben braunen Rohrzucker genommen.)
  • 1½ Teelöffel feines Meersalz
  • 1 Eigelb
  • zum Anrichten: Puderzucker und Meersalzflocken

Zubereitung des polnischen Apfelkuchens

  1. Für das Eis die Butter in einer mittelgroßen Pfanne bei niedriger Hitze goldbraun werden lassen, bis sie duftet (sechs Minuten). Sofort vom Herd nehmen und in eine mittelgroße hitzefeste Schüssel geben. Zehn bis 15 Minuten abkühlen lassen, dann Kondensmilch und Salz einrühren. Mit dem Schneebesen glattrühren. Erkalten lassen.
  2. In einer großen Metallschüssel die Schlagsahne zwei bis drei Minuten lang schlagen, bis sich steife Spitzen bilden. Ein Drittel der Schlagsahne zur Buttermischung geben und vorsichtig unterheben.
  3. Erst die eine Hälfte der Sahne-Butter-Mischung zur restlichen Schlagsahne geben und vorsichtig unterheben, dann die restliche Sahne-Butter-Mischung vorsichtig unterheben. Sie wird zwar etwas zusammenfallen, sollte aber trotzdem noch locker sein.
  4. Die Mischung in eine Kastenform gießen. Rund sechs Stunden lang ins Gefrierfach stellen, bis sie fest ist.
  5. Für die Füllung des Apfelkuchens zwei Esslöffel Butter in einem großen Topf bei mittlerer Temperatur erhitzen. Zimt und Zitronenschale dazugeben. Unter Rühren anbräunen, bis es duftet (etwa 30 Sekunden). Die Äpfel dazugeben und wenden. Zugedeckt bei niedriger Temperatur die Äpfel weich garen (20 bis 30 Minuten). Ohne Deckel weiter köcheln lassen, bis der Saft verdunstet ist und die Äpfel fast zerfallen (zehn bis 15 Minuten). Den Zitronensaft dazugeben. Bei Bedarf die Apfelmischung zuckern und anschließend in eine mittelgroße Schüssel geben. Erkalten lassen.
  6. Für den Teig 300 Gramm Butter in einer mittelgroßen Pfanne bei mittlerer Temperatur zerlassen. Unter häufigem Rühren goldbraun werden lassen, bis sie duftet (acht bis zehn Minuten). Sofort vom Herd nehmen und in eine kleine hitzefeste Schüssel geben. Lauwarm abkühlen lassen.
  7. Mehl, Zucker und Salz in einer großen Schüssel vermengen. Die abgekühlte braune Butter unterrühren; die braune Butter muss lauwarm sein, sonst brennt sie das Mehl an. Das Eigelb vollständig unterrühren. Den Teig in zwei gleich große Portionen teilen. Ein Stück in Frischhaltefolie wickeln eine verschließbare Glasdose geben und im Gefrierschrank oder Kühlschrank kalt stellen, bis es fest ist. Die andere Hälfte mit etwas Mehl bestäuben und den Teig in den Boden einer Springform drücken, dabei einen etwa 2,5 Zentimeter hohen Rand formen. Im Gefrierschrank oder Kühlschrank kalt stellen, bis er fest ist.
  8. Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Die Äpfel auf den Teigboden in der Form geben. Den restlichen Teig zur Streuseln zerbröseln und über die Äpfel streuen. Im Ofen goldbraun backen (etwa 40 Minuten). Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen, dann mit Puderzucker bestreuen.
  9. Kurz vor dem Servieren das Braune-Buttr-Eis aus dem Gefrierschrank nehmen, damit es antaut, und zu den Kuchenstücken servieren.
Gesalzener Szarlotka – Polnischer Apfelkuchen mit Braune-Butter-Eis
Gesalzener Szarlotka – Polnischer Apfelkuchen mit Braune-Butter-Eis

Frisch aus Polen

  • Alles vegetarisch: polnische Wohlfühlgerichte mit internationalem Touch
  • Originelle Kapiteleinteilung nach Zubereitungsart: das richtige Rezept für jedes Zeitbudget
  • Kochen leicht gemacht: praktische Zubereitungstipps und Anregungen für die Abwandlung von Rezepten

Das zweite Kochbuch von Michał Korkosz ist da: Nach seinen vegetarisch interpretierten polnischen Klassikern widmet er sich in »Frisch aus Polen« der zeitgemäßen Fusionsküche. 100 neue vegetarische Rezepte aus der polnischen Küche nehmen uns mit auf eine kulinarische Weltreise, die die typisch polnische Freude am Essen – Stichwort: Comfort Food – weckt, zudem aber Croque Madame, Hummus, Apple Pie sowie Piroggen, Bigos und Kremówka mit internationalen Zutaten ergänzt.

Die Einteilung des Kochbuches legt das Augenmerk auf die Art der Zubereitung und deren Dauer: Wird gebraten, gedämpft oder im Ofen gebacken? Mit praktischen Tipps gelingt die Zubereitung dann kinderleicht. »Frisch aus Polen« verdeutlicht nicht nur die oft übersehene Vielfalt der polnischen Küche, sondern öffnet auch eine Tür für alle, die nach kreativen Wegen suchen, unglaublich lecker vegetarisch zu kochen und die vegetarische Ernährung abwechslungsreich zu gestalten.

Frisch aus Polen (Cover)
Frisch aus Polen

Bibliografische Angaben

Titel: Frisch aus Polen. Rote Bete und Harissa: Vegetarische polnische Küche mit überraschenden Zutaten
Gebundene Ausgabe: 248 Seiten
Verlag: Stiebner Verlag
Erscheinungsdatum: 17. Oktober 2024 (1. Edition)
Sprache: Deutsch
Format: 19,6 x 2,7 x 26,0 Zentimeter
ISBN-10: 3830710801
ISBN-13: 978-3-8307-1080-6
Preis: EUR 28,00 [D] | EUR 28,80 [A] | um die CHF 39,90 [CH]

Polen vegetarisch

Die polnische Küche in einer leichten, jungen und vegetarischen Form: Michał Korkosz feiert die Gerichte seiner Kindheit in Polen und verleiht ihnen moderne, ganz persönliche Akzente. Vom Wohlfühl-Frühstück über herzhafte Hauptgerichte bis zu nostalgischen Backwaren in süß und pikant: Über 80 Rezepte für jede Gelegenheit versprechen Genuss und Freude.

Wunderschöne und sehr persönliche Fotos fangen die Leidenschaft des jungen Food-Journalisten fürs Kochen ein. Und wenn du gerade zum Beispiel keinen Twaróg zur Hand hast, hat der Autor eine Alternative parat und verrät dir sogar, wie du den polnischen Hüttenkäse selbst herstellen kannst.

Polen vegetarisch (Cover)
Polen vegetarisch

Bibliografische Angaben

Titel: Polen vegetarisch: Bigos, Piroggen & Co neu interpretiert
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Stiebner Verlag
Erscheinungsdatum: 22. Februar 2024 (2. Edition)
Sprache: Deutsch
Format: 19,4 x 2,8 x 25,5 Zentimeter
ISBN-10: 3830710666
ISBN-13: 978-3-8307-1066-0
Preis: EUR 28,00 [D] | EUR 28,80 [A] | um die CHF 37,90 [CH]

Über den Stiebner Verlag

Der familiengeführte Stiebner Verlag mit Sitz in München bringt mit viel Herz und Leidenschaft hochwertige Titel für ambitionierte Hobby- wie Profi-Kreative, für kochbegeisterte Genussmenschen sowie für Sportinteressierte und Sporttreibende heraus. Die Stiebner Verlag GmbH vereint die Marken Stiebner und Copress. Während man bei Stiebner Inspirierendes zu Handarbeiten, Kreativität, Kochen und Genießen findet, dreht sich bei Copress alles rund um die Themen Sport, Fitness und Abenteuer.

Inhaltliche Tiefe und versierte Autorinnen und Autoren sind dabei die Ansprüche des Verlages, in dem sechs kreative Frauen von der Titelauswahl über die Herstellung bis hin zum Vertrieb das komplette Programm managen. Mit einer guten Nase für Trendthemen, unbesetzte Nischen und besondere Persönlichkeiten veröffentlicht der Verlag nun bereits seit über 150 Jahren.

Seine Ursprünge hat das Haus in der Verlagsgruppe Bruckmann, die 1858 gegründet und in den 1960er-Jahren von Erhard D. Stiebner übernommen wurde, der in der Nachkriegszeit als Setzer für das Unternehmen tätig war. 1999 ging der Verlag an seinen Sohn, Jörg D. Stiebner, und aus der Verlagsgruppe Bruckmann entstand der Stiebner Verlag mit den beiden Imprints Stiebner und Copress. Seit Juli 2019 führt seine Tochter, Melanie Stiebner, das Familienunternehmen nun in dritter Generation.

Sissis Resümee

Es berührt mich immer sehr, wenn Menschen ihre Leidenschaft nicht nur privat ausleben, sondern damit auch beruflich Erfolg haben. Michał verdient die Anerkennung und Aufmerksamkeit, die er bekommt. Ich hoffe, dass er noch viele weitere Kochbücher schreiben wird. Seine vegetarisch adaptierten Rezepte für polnische Spezialitäten sind modern, pfiffig und inspiriert. Das Schönste: Auch Koch- und Backanfänger gelingen seine Leckereien mühelos! Und das ist vielleicht das Beste, was ich über Kochbücher sagen kann.

Durch die Irrungen und Wirrungen des II. Weltkrieges habe ich selbst Verwandte in Polen. Deutschstämmig, aber inzwischen fest in Polen verwurzelt. Daher gefällt es mir, ihnen trotz der Entfernung durch gemeinsame Gerichte nahe zu sein. Es macht mir Freude, immer wieder neue Rezepte zu entdecken, die nicht nur stets einen besonderen aromatischen Twist aufweisen, sondern auch einen tiefen Einblick in die polnische Kochkultur erlauben. Kochen verbindet, Essen verbindet. Beides überwindet Grenzen, nicht nur im Kopf.

Der polnische Apfelkuchen Szarlotka hat das Zeug, fest in mein Apfelkuchenrepertoire aufgenommen zu werden! Wir lieben Apfelkuchen und probieren immer wieder neue Rezepte aus. Der Szarlotka braucht zwar neun Schritte mit vielen Zwischenschritten, bis er auf dem Teller landet, ist aber absolut gelingsicher und tatsächlich schneller gebacken, als du vielleicht denkst. Darüber hinaus lädt er zu Variationen ein. Indem du andere Mehle oder unterschiedliche Zuckersorten verwendest, entdeckst du neue geschmackliche Noten, die die Sinne verwöhnen. Das macht Spaß – so müssen Lieblingsrezepte sein.

Wir sehen uns am Backofen!

XOXO

Sissi

[Produktempfehlungen erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Alle Preisangaben ohne Gewähr. Produktverfügbarkeiten und Preise können im DACH-Raum variieren. Quelle: Stiebner Verlag und eigenes Koch- und Backvergnügen. Artikelbild: Lisa Vlasenko. Es zeigt Tina Hüttl und Michał Korkosz nach erfolgreichem Podiumsgespräch. Szarlotka: Michał Korkosz.]