Wilde Weiber auf dem Hexenpfad

La Balade de la Sorcière – Der Hexenpfad

Hex-hex! Nach dem Besuch der Grotten von Vallorbe und der Menhire von Clendy fuhren wir am folgenden Tag nach La Neuveville. Das mittelalterliche Städtchen am Bielersee bietet mit seiner seiner fröhlich bunten Altstadt, seinem traumhaft schönen Seeufer und der dreistündigen Wanderung »La Balade de la sorcière« (Hexenpfad), alles, was das Herz Wilder Weiber begehrt. So dachten wir zumindest …

Obwohl sowohl meine Reiseführer als auch touristische Quellen im Internet den Hexenpfad als eine einfache bis mittelschwere Wanderung mit einer geschätzten Dauer von zwei bis vier Stunden beschreiben, erwies er sich in der Realität als wahrer Höllenpfad. Insbesondere die Betonung der Familienfreundlichkeit hielten und halten wir alle fünf für grenzwertig. Doch fangen wir am Anfang an!

In der Nacht zuvor hatte es heftig geregnet. Umso mehr freuten wir uns, dass uns La Neuveville am nächsten Vormittag mit strahlendem Sonnenschein empfing. Dank Navigationsgerät fanden wir auf Anhieb den gebührenpflichtigen Parkplatz am Bahnhof, parkten den Wagen und lenkten unsere Schritte Richtung Altstadt. Dort entdeckten wir schnell die erste Schautafel und prägten uns die Route der Rundwanderung ein. Zwar war die daneben angebrachte »Lunette de la sorcière« (Fernrohr der Hexe) ein wenig schwergängig, doch wir hatten trotzdem unseren Spaß und machten uns neugierig mit dem mittelalterliche Städtchen vertraut.

La Lunette de la sorcière

Das Fernrohr der Hexe

Wenn du das Fernrohr am Südende der Marktstraße langsam von Westen nach Osten schwenkst, entdeckst du die folgenden sechs Sehenswürdigkeiten:

  1. Ein Fenster: Ganz am Ende der Rue de l’Hôpital (Hospitalstraße) siehst du ein mit Kreuzen und Torsaden verziertes Sprossenfenster mit einem für das 15. Jahrhundert typischen Sims. Das Gebäude war einst ein Hospiz für alte Menschen.
  2. Einen Bach: In der Mitte der Rue du Marché fließt ein kleiner oberirdischer Bach, der die beiden Fontaines des Bannerets (Bannerträger-Brunnen) miteinander verbindet.
  3. Einen Drachen: Wenn du das Fernrohr nach oben richtest, entdeckst du am »Maison des Dragons« (Drachenhaus) die wunderschönen drachenköpfige Wasserspeier, die dem Haus seinen Namen gaben.
  4. Die Hexe: Aber wo versteckt sich denn unsere kleine Hexe? Vielleicht in der Rue du Collège (Straße des Kollegiums) … vor einem Fenster unterhalb des Dachs?
  5. Den Wyss-Turm: Rechts in der Ferne siehst du die Turmspitze des Tour Wyss. Sie wird von einer Wetterfahne mit dem Stadtwappen gekrönt, zwei sich kreuzenden Schlüsseln, die den Zugang zur Stadt durch die beiden einzigen Tore symbolisieren.
  6. Das Wappen der Winzer: Wenn du hinter dich blickst, entdeckst du oberhalb des Torbogens das Wappen der Winzer mit den Symbolen des Weinbaus. La Neuveville war in drei Zünfte aufgeteilt: die der Vignolans (Weinbauern), die der Pêcheurs (Fischer) und die der Escoffiers (Schuhmacher).

Die farbenfrohen Häuser haben mich so verzaubert, dass ich in naher Zukunft unbedingt ein ganzes Wochenende in La Neuveville verbringen möchte! Unser Weg führte uns zunächst durch die Rue du Marché zum Jura bernois Tourisme, wo wir allerdings zu unserer Verblüffung vor verschlossenen Türen standen. Auf die Infobroschüre zum Hexenpfad auf Französisch und Deutsch für drei Franken mussten wir also verzichten. Das war dank der vielen Wegweiser mit dem Symbol der Hexe jedoch kein Problem.

Wir bewunderten den Tour de Rive (Uferturm), liebäugelten mit einem Besuch im Cour de Berne, dem Weinkeller der Prämonstratenserabtei von Bellelay, stillten unseren Durst an den beiden Brunnen in der Hauptstraße und achteten darauf, nicht im kleinen offenen Bach zu landen, der mitten durch die Rue du Marché fließt. Du merkst es sicher: Die Altstadt von La Neuveville mit ihren kleinen Läden, Cafés und Restaurants ist so charmant, dass es uns gar nicht so leicht fiel, unsere Wanderung fortzusetzen.

Rue du Marché
Rue du Marché | Bild: Sissi
Le jardin de la sorcière

Der Garten der Hexe

Doch wir waren schließlich in La Neuveville, um der Einladung der Hexe zu folgen, die Geheimnisse der Pflanzen, des Gesteins und des Wassers zu entdecken. Also durchquerten wir das Tor des Tour Rouge (Roter Turm) und bogen in die Rue Cheminet ab, um »Le jardin de la sorcière« (Garten der Hexe) zu erreichen. Was für ein schöner Ort! Wir erforschten die dort wachsenden Kräuter und Wildblumen, schnupperten hier und naschten dort.

Hier eine kleine Auswahl der wichtigsten Kräuter, die in keinem Zaubertrank der Hexe fehlen dürfen:

  • Thymian (Thymus vulgaris): Von den Blätter kocht sich die Hexe einen Tee, um Migräne zu bekämpfen.
  • Rosmarin (Rosmarinus officinalis): Ein wahrer »Jungbrunnen«! Ein anregendes Rosmarinbad erfrischt die Hexe, während Rosmarinkompressen ihre rheumatischen Beschwerden lindern.
  • Salbei (Salvia officinalis): Die Hexe nutzt die heilenden Kräfte des Salbeis und gurgelt mit Salbeisirup, um sich von ihren Halsschmerzen zu befreien.
  • Liebstöckel (Levisticum officinale): Die erst gemörserten, dann in Schmalz gebratenen und noch warm auf das Gesicht aufgetragenen Blätter lassen Pickel und Furunkel der schönen Hexe verschwinden.
Der Hexengarten
Der Hexengarten | Bild: Janne
Le gibet

Der Galgen

Unser nächstes Ziel war »Le gibet« (Der Galgen) – der Ort, den unsere Hexe am meisten fürchtet. Aus Taktgefühl gibt es hierzu auch kein Foto. Frohgemut machten wir uns auf den Weg, gerieten aber schon auf dem steilen Chemin du Tirage (Weg des Ziehens) ins Schwitzen. Steiler und steiler ging es hinauf durch die Rebberge am Stadtrand. Mehr als ein Mal mussten wir anhalten und verschnaufen. Belohnt wurden wir für unsere Mühen mit einer fantastischen Aussicht über die Stadt, den Bielersee und die St. Petersinsel.

Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, erreichten wir den Schatten des Waldes. Inzwischen stand die Sonne hoch am Himmel und wir fühlten uns wie menschliche Grillwürste auf dem Feuerrost. Dankbar sogen wir die frische Waldluft ein und genossen die Licht- und Schattenspiele auf den Blättern. Auf malerischen, aber immer noch sehr steilen und durch den Regen matschigen Pfaden näherten wir uns dem Galgen.

Zwischendurch hätte ich mich gern immer wieder einfach ins Moos gelegt und ein Schläfchen gehalten. Meine Wadenmuskeln schmerzten und zitterten. Der Hexenpfad mag einen leichten bis mittleren Schwierigkeitsgrad haben – doch gemessen an was? Bei 36 Grad im Schatten, rutschigem Boden auf teilweise sehr schmalen Pfaden und glitschigen Baumwurzeln jedenfalls entpuppte sich die Wanderung als eine echte Herausforderung.

Die am oberen Ende des Chemin de la Mort (Weg des Todes) gelegenen behauenen Steine sind die Überreste des Galgens von La Neuveville, der zwischen 1282 und 1288 errichtet wurde. Er soll aus zwei Pfeilern von 2,75 bis drei Metern Höhe bestanden haben, die durch Holzbalken miteinander verbunden waren. Die Verurteilten wurden daran aufgehängt und nach vollstreckter Strafe der Verrottung und den Raubvögeln überlassen.

Eine Schautafel zeigt drei Duplikate von Dokumenten aus der damaligen Zeit, die Einblick in die hier geführten Hexenprozesse geben – ganz schön gruselig und durch den Atem der Geschichte um so bedeutsamer.

Am Stadtrand von La Neuveville – Kurz darauf wurde es anstrengend ...
Am Stadtrand von La Neuveville – Kurz darauf wurde es anstrengend … | Bild: Janne
La forêt enchantée

Der Zauberwald

Nun befanden wir uns bereits mitten in »La forêt enchantée«, dem Zauberwald unserer kleinen Hexe. Ein wahrhaft magischer Ort! Alt und grün und geheimnisvoll. Wenn du innehältst, kannst du die Bäume, die Wildpflanzen und das Moos atmen hören. Das war nicht immer so! Über Jahrhunderte hinweg sammelten die Menschen Totholz in diesem Wald, bis kein einziges Zweiglein mehr übrig war.

Als dann Kohle- und Ölheizungen in die Häuser der Menschen einzogen, verloren diese das Interesse am Holz. Das Totholz blieb auf dem Boden liegen – sehr zur Freude unserer naturverbundenen Hexe. Denn das verrottende Holz bildet die Lebensgrundlage für zahlreiche Tiere, Pflanzen, Pilze, Flechten und Algen. Es bietet ihnen Nahrung, Versteckmöglichkeiten, Schutz vor dem Wetter und sogar Brutplätze für den Nachwuchs. Auch bei der natürlichen Regeneration des Waldes übernimmt Totholz eine wichtige Funktion.

Was erreicht werden kann, wenn wir Menschen einen Wald überwiegend sich selbst überlassen, ist nicht zu übersehen: Er wird zu einem Zauberwald.

Panoramablick am Pavillon
Panoramablick am Pavillon | Bild: Perdita
La sorcière a plus d’un(e) tour dans son sac

Die Hexe und ihre sieben Türme

Nach einem weiteren steilen Aufstieg über schmale, sich windende Waldpfade erreichten wir schließlich den höchsten Punkt des Hexenpfades – den Pavillon hoch oben auf dem Berg. Von hier beobachtet die kleine Hexe die Altstadt von La Neuveville und ihre Türme. Oder wie es so schön auf Französisch heißt: »La sorcière a plus d’un(e) tour dans son sac«, was wortwörtlich übersetzt eigentlich »Die Hexe hat mehr als einen Trick auf Lager« bedeutet, sich hier aber auf die sieben Türme des mittelalterlichen Städtchens bezieht.

Im 14. Jahrhundert war La Neuveville von einer hohen und soliden Stadtmauer umgeben, durchbrochen von Schießscharten und flankiert von sieben Wehrtürmen, die der Verteidigung dienten. Ein achter Turm, der Tour
Carrée
(Quadratischer Turm), wurde im 16. Jahrhundert hinzugefügt. Heute existieren noch sieben Türme, von denen drei besondere Aufmerksamkeit verdienen:

  1. La Tour Carrée oder Tour des Cloches (Glockenturm): Der Glockenturm einer neuen Kirche, die wahrscheinlich aufgrund der Reformation oder fehlender finanzieller Mittel nie fertiggestellt wurde.
  2. La Tour Rouge oder Tour de l’Horloge (Uhrenturm): Der Rote Turm wurde von 1312 bis 1314 zur Verteidigung der Stadt errichtet. Sein Name rührt von der Farbe her, mit der er gestrichen wurde: Eine besondere Gipsmischung, der Rinderblut beigemengt wurde. Wurgs!
  3. La Tour de Rive: Der Uferturm wurde zur selben Zeit wie der Rote Turm erbaut und dient bis heute als Zugang zum Hafen von La Neuveville.
La Tour Rouge mit seinem schmucken Tor
La Tour Rouge mit seinem schmucken Tor | Bild: Janne
Les paysages de la sorcière

Die Landschaften der Hexe

Wenn wir gedacht haben, dass unser Weg ab dem Pavillon wieder bergab führt, so hatten wir uns getäuscht. Es ging mal hoch, mal runter und wurde gefühlt von Minute zu Minute heißer. Doch noch konnten wir uns nicht ausruhen, hieß es doch, »Les paysages de la sorcière, ou brève histoire de la géologie et des paysages autour de La Neuveville« (Die Landschaften der Hexe oder eine kurze Geschichte der Geologie und der Landschaften in der Umgebung von La Neuveville) kennenzulernen!

Unsere kleine Hexe ist nämlich ganz schön pfiffig und drehte eigens für uns am Rad der Zeit. Und so erkundeten wir dank ihrer Zauberkräfte unweit des leider besetzten Picknickplatzes die Region in den verschiedenen Erdzeitaltern – vom Erdmittelalter, in dem tropische Temperaturen herrschten, bis zur letzten Eiszeit, auch Würmeiszeit genannt, durchlief die Landschaft zahlreiche einschneidende Veränderungen.

Diesen historischen Exkurs erspare ich dir. Wenn du dich aber ebenfalls für Erdgeschichte interessierst, findest du eine spannende Zusammenfassung in der vom Jura bernois Tourisme herausgegebenen Broschüre.

Kleiner Wasserfall auf dem Hexenpfad
Kleiner Wasserfall auf dem Hexenpfad | Bild: Perdita
Les vacances de la sorcière

Die Hexenferien

Nach so vielen Abenteuern waren nicht nur wir, sondern auch die kleine Hexe müde. Die Hitze tat ein Übriges, um unsere erschöpften Körper nach kühlem Nass schreien zu lassen. Wie gern hätten wir uns gemeinsam auf unsere Hexenbesen geschwungen und wären zum Meer geflogen! Stattdessen erklommen wir nach einem schmalen Weg entlang der Weinberge eine hölzerne Treppe zur Hauptstraße, die wir überqueren mussten, um unseren Wanderung auf dem Hexenpfad fortzusetzen.

Auf der anderen Seite tauchten wir wieder in den Wald ein und genossen die kühle Stille. Und wieder veränderte sich die Landschaft. Wir wanderten durch die Steilküsten über dem Bielersee und staunten über die mediterrane Vegetation mit den typischen Sträuchern und Kräutern, die dem trockenen Boden Halt geben. Nicht nur unsere Hexe fühlte sich hier wie in Südfrankreich. Zusammen setzten wir uns auf einen Felsen und erfreuten uns an den Kronwicken, Felsenbirnen und Felsenkirschen um uns herum. Wo der Boden etwas tiefer wird, geht die Vegetation in einen Flaumeichenwald über, in dem neben Flaumeichen auch Ahornbäume und viele andere Baumarten zu finden sind.

Nach einer kurzen Rast wartete dann, versteckt hinter dichten Bäumen, der sagenumwobene Wasserfall auf uns, an dessen Fuß früher die ortsansässigen Hexen gebadet haben sollen. Auch uns bot das etwa knietiefe Becken mit klarem Wasser eine wohltuende Abkühlung, wobei wir neugierig von ein paar Eidechsen beobachtet wurden.

Viel zu früh lockte der Abschied, denn unsere Mägen knurrten immer lauter und wir wollten auf dem Rückweg nach Les Prés-d’Orvin noch einkaufen. Daher trockneten wir unsere Füße flugs in der Sonne, schlüpften wieder in Socken und Schuhe und machten uns auf den Weg – vorbei an Rebbergen, herrschaftlichen Häusern mit zauberhaften Gärten und dem Ufer des Bielersees entlang zurück ins Städtchen.

Im Restaurant du Marché am Fuße des Banneret-Brunnens im Herzen der Altstadt von La Neuveville gönnten wir uns noch ein erfrischendes Getränk – für mich gab es ein alkoholfreies Bierchen – und machten uns dann auf den Heimweg. Leider war es für’s Abendessen noch zu früh, die Karte des Restaurants sah sehr vielversprechend aus. Aber vielleicht klappt es ja ein andermal!

Anna im Hexenbadebecken
Anna im Hexenbadebecken | Bild: Janne

Praktische Informationen

Anreise

Du erreichst den Hexenpfad bequem und umweltfreundlich mit dem ÖV und steigst am Bahnhof von La Neuveville aus. Von dort erreichst du in nur wenigen Schritten die Altstadt und den Start der Themenwanderung.

Alternativ kannst du auch mit dem Auto fahren und den Wagen auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz südlich der Altstadt parken. Wegweiser mit dem Symbol der Hexe weisen dir die Richtung zum Hexenpfad.

Wasserfreunde reisen vielleicht lieber mit dem Schiff an: Schifffahrt Bielersee, Anlegestelle La Neuveville.

Öffnungszeiten

Der Hexenpfad ist ganzjährig 24/7 zugänglich. In den Schneemonaten und an regnerischen Tagen empfehle ich die Wanderung aufgrund der doch sehr schmalen und steilen Wege allerdings nicht.

Eintritt

Die Wanderung auf dem Hexenpfad ist kostenlos. Die Broschüre »La Neuveville : städtische Rundgänge« mit Erklärungen zur Themenwanderung ist für drei Franken auf Französisch, Deutsch und Englisch im Tourismusbüro von La Neuveville erhältlich.

Streckenlänge

Rund fünf Kilometer.

Auf- und Abstiege

Ungefähr 258 Meter. Der höchste Punkt liegt bei 655 Höhenmetern, der niedrigste bei 430 Höhenmetern.

Zeitaufwand

Zwei bis vier Stunden, abhängig vom Fitnesslevel, der Tagesform und den Wetterbedingungen.

Weiterführende Informationen

Jura bernois Tourisme, La Neuveville
Rue du Marché 4
2520 La Neuveville

Telefon: +41-(0)32-751-49-49
E-Mail: laneuveville@jurabernois.ch
Website: www.jurabernois.ch

Mein Stock, mein Kopfkissenstein, mein Rucksack
Mein Stock, mein Kopfkissenstein, mein Rucksack | Bild: Janne

Sissis Resümee

Was für ein Höllenritt! Der Hexenpfad hat es wirklich in sich. Immer wieder verfluchte ich den Umstand, dass wir allesamt unsere Wanderstöcke im Chalet vergessen hatten. Warum diese Themenwanderung auf vielen Websites als leicht und sogar kinder- bzw. familienfreundlich bezeichnet wird, will sich mir auch mit ein paar Tagen Abstand nicht erschließen. Sicher, in der Nacht vor unserer Wanderung hatte es geregnet, was die schmalen, teilweise von Wurzeln überwachsenen Waldpfade besonders rutschig machte. Und dennoch …

Selbst bei trockenem Wetter hätten wir die verschlungenen Pfade oberhalb des Städtchens als steil und wenig kommod empfunden. Angesichts der brütenden Sommerhitze war die Wanderung wirklich anstrengend. Dennoch hatten wir unterwegs sehr viel Spaß, haben eine Menge gelernt und noch mehr gelacht.

Die malerischen Wege und die idyllische Natur sind jede Mühe wert. Wenn du mich fragst, ob ich den Hexenpfad nochmals gehen würde, dann lautet meine Antwort: Ja, jederzeit, nur nicht im Hochsommer! Besonders schön stelle ich mir die Wanderung im Frühling vor, wenn die Natur zum Leben erwacht. Oder im Herbst, wenn sich das Laub der Bäume verfärbt. Und Wanderstöcke sind definitiv ein Muss für »Gelegenheitswanderer« wie uns.

Zum Glück hat mir die liebe kleine Hexe irgendwann einen Stock auf den Weg gelegt. Oder war es das geheimnisvolle blaugewandete Wesen, dass ich kurz vor dem Pavillon mitten im Wald in der Ferne erblickte? Wer es auch war: Danke dafür! Du hast mich gerettet. Und ich verspreche, nie wieder ohne Wanderstöcke auf waldigen Anhöhen zu wandeln.

Wir sehen uns draußen!

XOXO

Sissi

[Ausflugsempfehlungen erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Quellen: Office du tourisme du Nord vaudois, Gespräche mit der kleinen Hexe und eigene Recherche. Artikelbild: Selbstauslöser mit dem Handy. Fotos: Anna Möller, Janne Schrader, Perdita Otto und Sissi St. Croix.]