Löwenzahnwein
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Hausgemachter Löwenzahnwein No1

Der Gewöhnliche Löwenzahn (Taraxacum sect. Ruderalia) ist im Grunde genommen alles andere als gewöhnlich. Nicht nur, dass er sehr hübsch anzusehen ist und als »Pusteblume« die Herzen von Jung und Alt erfreut. Nein, er ist überdies auch eine wertvolle Insektenweide. Au­ßer­dem schmecken seine jungen Blätter und Blüten im Salat, sodass es sich lohnt, darüber nachzudenken, im eigenen Garten ein kleines Löwenzahnfeld anzulegen. Inzwischen kannst du den mehrjährigen Lichtkeimer sogar als Bio-Saatgut käuflich erwerben. Was viele aber nicht wissen: Die strahlend gelben Blüten des Löwenzahns eignen sich auch ganz wunderbar, um köstlichen Löwenzahnwein herzustellen!

Es reizt dich, dich selbst einmal als Weingärtner zu versuchen und deinen eigenen Wein herzustellen, ganz ohne Weinberg? Dann ist mein Rezept für Löwenzahnwein No 1 perfekt für dich! Du brauchst dazu nur wenige Zutaten, die du vermutlich ohnehin schon im Haus hast. Und natürlich frische Löwenzahnblüten. Jede Menge Löwenzahnblüten … Aber das sollte kein Problem sein, denn die ausdauernde Heil- und Wildpflanze blüht in unseren Breitengraden inzwischen bis weit in den Sommer hinein.

Das Rezept ist ein Klassiker und wurde für einen großen Glasballon berechnet. Du kannst es aber natürlich auch problemlos halbieren oder vierteln – lediglich den Anteil der Hefe solltest du keinesfalls verringern! Sonst funktioniert der Gärprozess nämlich nicht. Ansonsten kannst du mit den Zutaten durchaus ein wenig »spielen«. Nimm Limetten anstelle der Zitronen oder Grapefruits anstelle der Orangen. Sehr lecker schmeckt der Löwenzahnwein auch, wenn du den braunen Rohrzucker durch echten Grümmel ersetzt: Die sanfte Karamellnote des braunen Kandiszuckers verleiht dem Löwenzahnwein ein besonders feines Aroma.

Rezept für Löwenzahnwein No1

Zutaten für rund fünf Liter Löwenzahnwein:

  • 5 Liter Löwenzahnblüten
  • 6 Liter Wasser
  • 3 Bio-Orangen (Saft und Schale)
  • 3 Bio-Zitronen oder Limetten (Saft und Schale)
  • 2,5 Kilo brauner Rohrzucker
  • 20 Gramm Bio-Frischhefe

Zubereitung des Löwenzahnweins

  1. Verlies zuerst gründlich die Löwenzahnblüten, damit dein fertiger Löwenzahnwein »insektenfrei« ist. Das geht am besten auf einem großen hellen Küchentuch, auf dem du die Blüten behutsam ausschüttelst.
  2. Koche die Löwenzahnblüten an­schlie­ßend zusammen mit dem Wasser auf und lasse sie abgedeckt rund 24 Stunden ziehen.
  3. Filtere die Flüssigkeit am nächsten Tag mithilfe eines Mulltuches ab. Vorsicht: Drücke oder presse die Blüten dabei nicht aus, sonst wird dein Löwenzahnwein bitter!
  4. Erhitze den Sud dann zusammen mit dem Saft und der Schale der Zitrusfrüchte sowie dem braunen Rohrzucker in einem großen Kochtopf und lasse das Ganze rund zehn Minuten sanft köcheln, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.
  5. Lasse die Flüssigkeit auf 30 Grad Celsius abkühlen. Nimm ein wenig von der Flüssigkeit, löse die Hefe darin auf und gib die Hefemischung unter Rühren in den Sud.
  6. Fülle den Löwenzahnweinansatz in einen Gärballon oder ein anderes passendes tiefes Gefäß und lasse den Ansatz rund acht bis zwölf Wochen abgedeckt an einem dunklen und kühlen Ort »arbeiten«. Nutze hierfür entweder den Gäraufsatz des Glasballons oder lege ein Mulltuch über den Gefäßspund, das du mit einer Kordel fest umwickelst. Achte darauf, dass die Hefe »atmen« kann und kontrolliere regelmäßig den Gärprozess. Ich schaue meist ein Mal in der Woche nach meinem Löwenzahnwein.
  7. Filtere den Löwenzahnwein über ein Mulltuch ab, sobald der Gärprozess abgeschlossen ist.
  8. Fülle den Löwenzahnwein in saubere Bügelflaschen und lasse dabei ein paar Zentimeter im Flaschenhals frei. Ansonsten riskierst du, dass die Flaschen explodieren …
  9. Du kannst den Löwenzahnwein sofort nach dem Abfüllen verkosten, wenn du es besonders eilig hast. Noch besser aber schmeckt der Löwenzahnwein No 1, wenn du ihm drei bis sechs Monate Ruhezeit an einem kühlen und dunklen Ort gönnst. So, wie es sich für einen guten Wein gehört.

Sissis Resümee

Mein Rezept für Löwenzahnwein lässt sehr viel Spielraum für deine eigene Küchenkreativität. Einige Vorschläge für Variationen habe ich dir eingangs ja schon gemacht. Sicher fallen dir noch weitere Ideen ein. Wie wäre es zum Beispiel, wenn du den Wein mit selbst gezogenen Kräutern verfeinerst?

Aufgegossen mit einem Schluck Schaumwein oder Mineralwasser mit Kohlensäure schmeckt der Löwenzahnwein übrigens besonders erfrischend. Er eignet sich sogar als Grundlage für eine Sommerbowle mit frischen Früchten und Beeren. Oder du genießt ihn einfach pur oder auf Eis – ganz wie du magst.

Ich wünsche dir beim Ausprobieren des Rezeptes viel Spaß!

XOXO

Sissi

[Artikelbild: yrafoto via stock.adobe.com.]