Meise mag Melisse

Ich habe eine Vision. Mein Garten ist eine pulsierende Metropole für Vögel, Insekten und andere kleine Lebewesen. Ein Ort, an dem es summt, brummt und zwitschert. Tagsüber schlängeln Blindschleichen durch den Steingarten. In der Nacht geben sich Igel unter den Hecken ein romantisches Stelldichein, während Fledermäuse auf ihrer Jagd nach Insekten lautlos durch die Luft schießen. Nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen verströmen verschwenderisch ihren Duft und ich sitze in all dieser Pracht auf der Terrasse. Klingt nach einem Traum? Mit dem Buch »Meise mag Melisse: Mit den richtigen Pflanzen Lebensräume schaffen für Insekten, Vögel & Co.« von Elke Schwarzer wird dieser Traum Wirklichkeit!

Zumindest hoffe ich das. Wir sind bereits auf einem guten Weg, suchen aber nach weiterer Inspiration und haben daher in den letzten Tagen mithilfe unserer neuen Gartenbücher vielerlei Pflanz- und Projektlisten angelegt. Zugegeben: Sowohl auf das Buch »Biene sucht Balkon« als auch auf »Meise mag Melisse« aus dem Ulmer Verlag bin ich zunächst aufgrund der alliterativen Titel aufmerksam geworden.

Alliterationen haben diese Wirkung auf mich. Ursprünglich hatte ich nach Literatur zum Thema Gartenabfall und Kompost gesucht. Nun aber bin ich sehr glücklich über die beiden Fundstücke, denn diese praxisorientierten Gartenratgeber sind genau das, was unserer grünen Oase gefehlt hat.

Ein Garten für Tiere und Menschen

Ein Garten, der Tieren gefällt, ist nicht nur ein ökologischer Gewinn, sondern bereichert auch unser eigenes Leben ungemein. Das Gezwitscher der Vögel am Morgen, das Summen der Bienen und Hummeln an einem warmen Sommertag und jede Menge ebenso überraschender wie spannender Naturbeobachtungen – all das trägt zu unserem Wohlbefinden bei. Und mal ehrlich: Wer möchte nicht beobachten, wie ein Schmetterling von Blüte zu Blüte flattert oder ein Eichhörnchen durch die Baumkrone springt?

Gut, aufgrund unserer Hunde überlasse ich die Eichhörnchen lieber meiner Freundin Anna und ihrer Familie. Aber vielleicht lässt sich ja im unteren Umschwung ein Eckchen für die niedlichen Artisten einrichten? Mal gucken, das Jahr ist ja noch jung.

Lockmittel für Lieblingstiere

So einfach geht’s!

Autorin Elke Schwarzer zeigt uns in ihrem Buch, wie wir mit einfachsten Mitteln unseren Garten in ein wahres Tierparadies verwandeln können. Das Geheimnis liegt in der richtigen Pflanzenwahl. Denn jede Pflanze hat ihre eigenen kleinen tierischen Freunde, die sie besonders lieben.

Schauen wir uns doch einfach mal drei Beispiele an:

• Die Zitronenmelisse: Nicht nur wir Menschen schätzen das erfrischende Aroma der Zitronenmelisse. Auch Blaumeisen lieben diese Pflanze, da sie ihnen hilft, Parasiten aus dem Nest zu vertreiben.
• Das Pfaffenhütchen: Mit seinen leuchtend roten Früchten ist das Pfaffenhütchen ein echter Hingucker. Aber nicht nur das! Es bietet auch vielen Vogelarten Nahrung und Unterschlupf.
• Der Gilbweiderich: Diese Pflanze ist ein wahrer Magnet für Bienen und andere Insekten. Ihre leuchtend gelben Blüten bieten eine reiche Nahrungsquelle und sehen noch dazu hübsch aus.

Gar nicht so schwer, oder? Im Buch findest du noch viele weitere Anregungen, wie du deinen Garten in einen Naturerlebnisort verwandeln kannst und zugleich zum Erhalt der einheimischen Artenvielfalt beiträgst.

Unsere große Liebe gehört der Insekten- und Vogelwelt. Zwei Tiergruppen, die unvereinbar scheinen. Das weiß auch Elke Schwarzer und spart nicht mit wertvollen Hinweisen, wie dennoch beide zu ihrem Recht kommen können. Marketer würden vermutlich vom »zielgruppengerechten Gärtnern« sprechen.

So rundest du dein Naturparadies ab

Pflanzen sind zwar das A und O, aber ein tierfreundlicher Garten braucht noch mehr. So sind Nisthilfen für Insekten wie Wildbienen oder Solitärwespen nicht nur nützlich, sondern auch faszinierend zu beobachten. Vogelhäuschen locken Vögel an und ein Igelhaus sorgt dafür, dass sich auch unsere stacheligen Freunde wohlfühlen. Natürlich lässt sich nicht jedes Projekt in jedem Garten umsetzen. Die Größe des Gartens spielt dabei weniger eine Rolle als seine Lage und seine Beschaffenheit.

So sollte meiner Meinung nach niemand an einer viel befahrenen Straße ein Mekka für Igel einrichten. Und wenn man wie wir kaum Möglichkeiten hat, tierische Unterschlupfe an der Hauswand zu befestigen, kann es ebenfalls ganz schön knifflig werden. Dennoch lohnt sich ein Blick auf die vorgestellten tierischen Projekte – wenn sich das eine oder andere in deinem Garten vielleicht auch nicht realisieren lässt, so inspiriert es dich doch vielleicht zu einer anderen Idee, die deinen tierischen Mitbewohnern ebenso gut gefällt.

Mir zum Beispiel hat es das »Modell Meeresrauschen« auf Seite 113 sehr angetan, das ein leeres Wellhornschneckengehäuse, Moos aus dem Garten und einen hölzernen Stab im Nu in eine nautische Bleibe für Ohrwürmer verwandelt. Auf Gehäuse von Meeresschnecken habe ich hier in der Schweiz keinen Zugriff. Aber ich habe noch Gehäuse von Achatschnecken in meinem Fundus und im unteren Gartenumschwung finde ich immer wieder leere Gehäuse von Weinbergschnecken. Da lässt sich bestimmt etwas draus machen!

Das Buch auf einen Blick

Über die Autorin

Spiegel-Bestseller-Autorin Elke Schwarzer ist Diplom-Biologin und so oft es geht in der Natur unterwegs. Sie fotografiert Pflanzen und Insekten und gärtnert in ihrem Naturbiogarten mit Kompost, torffreier Erde und ohne Pestizide. Mehrere Bienenhotels, einen Hummelnistkasten und Aurorafalter, die ihre Eier am Silberblatt ablegen, gibt es in ihrem Garten zu entdecken, allerdings auch etliche Nacktschnecken, denen sie mit einer entsprechenden Pflanzenauswahl den Appetit verdirbt.

Sissis Resümee

Lass uns gemeinsam Gärten erschaffen, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern auch ein Zuhause für viele faszinierende Tierarten bieten. Ganz gleich, ob du einen großen Garten oder nur einen kleinen Balkon hast – jeder kann etwas für die Tierwelt tun. Und das Beste daran: Die Umwandlung deiner grünen Oase in ein Tierparadies macht nicht nur Spaß, sondern ist auch noch total einfach!

Mit dem Buch »Meise mag Melisse« bekommst du alle Infos, die du brauchst, um deinen eigenen tierischen Naturgarten anzulegen. Über 70 ausführliche Tier- und Pflanzenporträts warten auf dich. Einer meiner Lieblingssteckbriefe ist der über die Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) – die kleinen Krabbler mit ihrer rot-schwarzen Warntracht haben es mir besonders angetan und so freue ich mich darüber, mehr über ihre bevorzugte Nahrung erfahren zu haben.

Herzallerliebst finde ich auch den Minzeblattkäfer (Chrysolina herbacea) und den Himmelblauen Blattkäfer (Chrysolina coerulans), von deren Existenz ich zwar wusste, aber deren Namen ich noch nicht kannte. Und keine Angst! Bei diesen kleinen Käfern handelt es sich keineswegs um Schädlinge im Garten, solange ihre Populationen nicht überhand nehmen, sondern um »lebendes Vogelfutter« mit interessantem Sozialverhalten.

Überhaupt reguliert die Natur sich selbst, wenn wir sie nur lassen! Und so hoffe ich sehr, dass sich die »Blattlauskrise« von 2024 mithilfe von ein paar neuen Wildpflanzen und weiteren tierischen Mitbewohnern nicht wiederholen wird.

Wenn auch du dir nun wünschst, dass es in deinem Garten – oder auf auf deinem Balkon – tierisch abgeht, kannst du das Buch »Meise mag Melisse« von Elke Schwarzer beim Buchhändler deines Vertrauens entdecken oder direkt beim beim Verlag Eugen Ulmer bestellen.

Wir sehen uns im Garten!

XOXO

Sissi

[Produktempfehlungen erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Alle Preisangaben ohne Gewähr. Produktverfügbarkeiten und Preise können im DACH-Raum variieren. Quelle: Verlag Eugen Ulmer und eigenes Lesevergnügen. Artikelbild von der Landung einer Blaumeise auf einem Weißdornzweig: Peter Rudolf via Adobe Stock.]