Aufräumen für Faule: Ordnung auf der Arbeitsplatte
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Ordnung auf der Arbeitsplatte

Meine Arbeitsplatte in der Küche war in den vergangenen Jahren ein ständiges Ärgernis für mich: Seit meinem Umzug 2007 ist meine Küche nur noch halb so groß wie früher und meine Arbeitsplatte entsprechend viel zu klein. Typisch für den modernen Wohnungsbau mit seinen ach so funktionalen Küchenzeilen! Eine Küche im viktorianischen Stil mit vielen großzügigen Arbeitsflächen ist und bleibt ein unerfüllbarer Traum. Nun leben ja die wenigsten von uns in einem Schloss mit einer großen Küche und so müssen wir mit dem zurechtkommen, was uns der Architekt an Küchenraum zugestanden hat. Sind das eigentlich alles Männer oder kochen weibliche Architekten vielleicht grundsätzlich nicht? Gute Frage …

Wie dem auch sei: Mir ist aufgefallen, dass die meisten von uns viel zu viel Kram auf ihrer Arbeitsplatte aufbewahren und wir uns so das Küchenleben zusätzlich erschweren. Da drängeln sich beispielsweise Behälter mit Küchenutensilien an den Toaster, während dieser tapfer versucht, seinen Platz gegenüber der Küchenmaschine, dem Entsafter und dem Kontaktgrill zu behaupten.

Auch der Mörser samt Stößel hat es nicht immer leicht, ein gemütliches Kuscheleckchen zwischen Wasserkocher, Kaffeemaschine und Zauberstab zu finden. Nicht zuletzt muss eine Rolle mit Küchenpapier natürlich ebenso schnell zur Hand sein wie Spülbüste, Spülmittel und Co.

Aber muss das wirklich alles auf der Arbeitsplatte stehen? Ich denke: nein! Hand aufs Herz: Was steht alles auf deiner Arbeitsplatte? Benutzt du es täglich? Kannst du es vielleicht im Küchenschrank verstauen oder gar ganz aus dem Haus schaffen, weil du es sowieso nie benutzt?

Fragen über Fragen … Und genau diese Fragen wollen wir bei der heutigen Tagesaufgabe unserer Serie »Aufräumen für Faule« (#AFF) beantworten. Viel Spaß dabei!

AFF 17: »Räume heute alles, was auf deiner Arbeitsplatte steht, herunter und stelle es auf den Esstisch. Krame anschließend alle Küchengeräte hervor, die sich zusätzlich in den Küchenschränken verstecken, und stelle sie ebenfalls auf den Tisch. Reinige die Arbeitsplatte gründlich und mache anschließend eine Bestandsaufnahme deiner Küchengeräte. Entsorge mindestens fünf Küchengeräte, die du selten bis nie benutzt (oder so viele, wie du finden kannst). Entscheide dich zum Schluss für maximal fünf Küchengeräte und Utensilien, die in Zukunft dauerhaft auf deiner Arbeitsplatte weilen dürfen und verstaue bzw. entsorge den Rest.«

Sissi St. Croix

Das kann weg:

  • Alle Küchengeräte, die du gekauft oder geschenkt bekommen hast, aber im Alltag doch nur selten bis nie benutzt, weil sie unhandlich oder schwer zu reinigen sind.
  • Alle kaputten oder unvollständigen Küchengeräte.
  • Alle Küchengeräte, die du durch etwas anderes ersetzen kannst – niemand braucht einen Thermomix und eine Küchenmaschine und ein Handrührgerät und einen Zauberstab!

Und das darf bleiben:

  • Alle Küchengeräte, die du gern und regelmäßig benutzt. Geräte, die im täglichen Gebrauch sind, dürfen zurück auf die Arbeitsplatte wandern. Alles andere gehört in den Küchenschrank.
Regale und Körbe helfen dabei, die Ordnung auf der Arbeitsplatte zu erhalten

Regale und Körbe helfen dabei, die Ordnung auf der Arbeitsplatte zu erhalten

Sissis Resümee

Ich hoffe, dein Ergebnis ist nicht so niederschmetternd wie das einer lieben Freundin: Sage und schreibe 17 Küchengeräte haben wir entdeckt, die sie nie benutzt – vier davon standen sogar auf ihrer Arbeitsplatte! Alles Dinge, die trotz ihrem unnützen Dasein in schöner Regelmäßigkeit gereinigt wurden. Was für eine irrsinnige, nervige Vergeudung von Zeit, Geld und Stauraum!

Bei mir sah es wesentlich besser aus, da ich prinzipiell nur selten Küchengeräte kaufe, mir jede Anschaffung drei Mal überlege und kaputte, nicht mehr zu reparierende Gerätschaften immer sofort umweltbewusst entsorge. Küchengeräte, die ich nur selten benutze, auf die ich aber dennoch nicht verzichten möchte, wie zum Beispiel das Fondueset oder der Raclettegrill, bewahre ich sauber im Keller auf. Und so musste ich mir lediglich überlegen, was auf meiner Arbeitsplatte stehen soll.

Zu meiner eigenen Überraschung verwende ich nur drei Dinge täglich: den Wasserkocher, den Mörser und meinen ORDNING Küchenutensilienhalter von IKEA. Das ist alles. Ich bin selbst ganz baff. Sämtliche übrigen Küchengeräte sind nun ordentlich im Küchenschrank verstaut. Wobei ich mir für die geplante neue Küche auch sehr gut vorstellen kann, Toaster, Waffeleisen und Co., die im Schneckenhaus zumindest wöchentlich in Gebrauch sind, auf einem Servierwagen anzuordnen. Das sieht hübsch aus und ich müsste die Geräte nicht jede Woche von Neuem hervorkramen. Mal gucken, das muss ich mir noch in Ruhe überlegen.

Noch ein Tipp zum Schluss: Verstaue alle Küchengeräte, die du heute zum Verschenken oder Verkaufen aussortiert hast, in einem Korb im Flur und bringe sie schnellstmöglich aus dem Haus. So gerätst du nicht in Versuchung, die Dinge erneut in die Hand zu nehmen und vielleicht doch wieder an ihren alten Platz zu räumen.

XOXO

Sissi

[Produktempfehlungen erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Fotos: Becca Tapert.]