Admiral (Vanessa atalanta) auf Prächtiger Fetthenne (Hylotelephium spectabile)

Outdoor-Pflanzen für trockene Sommertage

Dürreresistente Outdoor-Pflanzen werden immer wichtiger. Dank Dickblattgewächsen, Kräutern und Co. ist auch bei länger anhaltender Hitze und Trockenheit ein blühender grüner Außenbereich möglich. Pflanzenfreude.de verrät, welche Pflanzen besonders gut mit heißen Tagen zurechtkommen – mit ihnen sind alle Terrassen-, Garten- und Balkonbesitzer für den sonnenreichen Sommer gut gerüstet.

Outdoor-Kalanchoe & Co.

Die Kalanchoe ist wahrscheinlich vielen als blühende Zimmerpflanze in fröhlichen Farben bekannt. Doch es gibt auch eine Outdoor-Version: die Kalanchoë Garden. Diese kann im Sommer getrost ins Freie ziehen. Aufgrund eines eigenen Wasserreservoirs benötigt die Pflanze kaum Pflege. Ihre dicken, kräftigen Blätter speichern Flüssigkeit, sodass die Wüstenrose nur ein Mal pro Woche und während einer starken Hitzewelle maximal zwei Mal pro Woche gegossen werden muss. Sedum, auch Mauerpfeffer oder Fetthenne genannt, ist ebenfalls eine dürreresistente, blühende Staude. Diese winterharte Pflanze eignet sich sowohl für Töpfe als auch Rabatten.

Sukkulenten

Lange, sonnenreiche Sommer sind für Sukkulenten wie die Agave americana und den Jadebaum kein Problem – sie speichern einfach Wasser in ihren Blättern und Stämmen. Viele Steinpflanzen sind ebenfalls Sukkulenten. Wer keinen festen Steingarten anlegen möchte, kann in einer niedrigen Schale einen Mini-Steingarten anlegen, der sich in jeden Gartenstil fügt.

So werden zum Beispiel verschiedene Sorten Hauswurz (Sempervivum) in einer betongrauen Schale oder in einzelnen Töpfen aus verwitterter Terrakotta zum besonderen Eyecatcher. Wichtig: Damit das Regenwasser gut ablaufen kann, sollten die Gefäße ein Loch im Boden haben. Wenn Sukkulenten eins nicht mögen, dann ist es zu viel Wasser, das zu Staunässe führen kann.

Kräuter

Kräuter wie Thymian, Salbei und Rosmarin sind an Sonne und Trockenheit gewöhnt. In den Sommermonaten blühen sie üppig und bereiten damit nicht nur uns Menschen, sondern auch Bienen und anderen Insekten eine Freude. Für einen rustikalen Look einfach eine niedrige Schale oder einen ausrangierten Topf mit mehreren Kräutern bepflanzen. Da die Pflanzen den deutschen Winter nicht scheuen, können sie auch bedenkenlos einen Platz im Beet einnehmen. Sie sind mehrjährig, wodurch sie uns jedes Jahr aufs Neue mit ihrem Duft im Outdoor-Bereich oder als Ernte für die Küche erfreuen.

Pflanztipps

Mit dürreresistenten Pflanzen im Beet gehören üppiges Grün und farbenfrohe Blüten auch an heißen Sommertagen zum Programm. Die beste Pflanzzeit für Stauden wie Mauerpfeffer, Katzenminze oder Sonnenhut ist der Herbst. Du hast also jetzt die beste Gelegenheit, dich beim Bio-Gärtner deines Vertrauens in Ruhe umzusehen. Auch viele Ziergräser verkraften Trockenheit erstaunlich gut. Pflanzen, die etwas weniger dürreresistent sind, können mit schnell wachsenden Bodendeckern kombiniert werden. Diese verhindern ein rasches Austrocknen des Bodens.

Extratipp: Durch die Kombination von vielen verschiedenen Pflanzen wird die Artenvielfalt gefördert und es fällt kaum auf, wenn eine Art bei extremer Trockenheit Probleme hat.

Sissis Resümee

In diesem Jahr haben wir alle eher mit Nässe zu kämpfen als mit Trockenheit. Wobei sich das oft mit rasanter Geschwindigkeit ändert: Herrschten eben noch Gewitter und Dauerregen, schwabert plötzlich drückende, erstickende Hitze über uns, raubt uns den Atem und lässt uns von besseren Gartenzeiten träumen. Das verursacht zusätzlichen Stress – für uns Gärtner, aber auch für die Pflanzen- und Tierwelt.

Kaum eine meiner Pflanzen, die im regenreichen Frühling nicht beinahe in ihrem Kübel ertrank, durch die ständige Nässe wurzelschwach und krank wurde und dann in den kurzen Hitzeperioden nicht genug Widerstandskraft hatte, um Trockenheitsperioden zu überstehen. Das Klima wird immer verrückter!

Einzig die Nacktschnecken scheinen das Wetter zu feiern. Noch nie schleimten so viele der Weichtiere durch meinen Garten wie in diesem Jahr. Sie hinterlassen glänzende Spuren auf Steinen und Planzen, futtern fröhlich Beeren, Salate und Gemüse, zernagen die Kartoffelblätter und veranstalten Fressgelage auf meiner Fetthenne. Was sie nicht fressen, zerstören die Kriecher mit ihrem Schleim. Denn dieser verklebt die zarten Blütchen meiner mediterranen Kräuter, sodass diese anschließend bei besserem Wetter in der Sonne verbrennen.

Es ist frustrierend … Doch ich gebe nicht auf!

An manchen Tagen sammeln wir bis zu 120 Exemplare der unerwünschten Nacktfüßer ein – ist das zu fassen? Es gab und gibt Momente, in denen ich schlicht keine Lust mehr habe, mich weiter im Gärtnern zu üben. Gerade im Naturgarten ist die Klimakrise eine wachsende Herausforderung. Immerhin aber gedeihen auf unserem weitestgehend nacktschneckenfreien Balkon mediterrane Kräuter, vielerlei Wildstauden und Schalen mit bunt blühenden heimischen Dickblattgewächsen (Crassulaceae).

Im nächsten Jahr werde ich mich wohl hauptsächlich auf verschiedene Sedum-Arten und Wildstauden konzentrieren. Diese ertragen mit ein bisschen Liebe sowohl Hitzewellen als auch Regenperioden und dienen darüber hinaus der Biodiversität. Das macht die Natur – und mich – froh.

Wir sehen uns im Garten!

XOXO

Sissi

[Quelle: Pflanzenfreude.de und eigene Recherche. Das Artikelbild zeigt einen Admiral (Vanessa atalanta) auf Prächtiger Fetthenne (Hylotelephium spectabile) und stammt von Erich Teister via Adobe Stock.]