Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) mit Hummelbesuch
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Sumpf-Blutauge

Das Sumpf-Blutauge ist die Blume des Jahres 2025 und unsere Wildpflanze des Monats. Die Pflanze wächst vor allem in Mooren. Auch an wassergefüllten Gräben und anderen stehenden oder langsam fließenden Gewässern fühlt sie sich wohl. Ihre weinroten Blüten blühen von Mai bis August. Mit ihrem reichen Pollenangebot und dem besonders zuckerreichen Nektar lockt sie zahlreiche Bestäuber an – meist Hummeln und andere Wildbienen, aber auch Fliegen. Ihre Blätter, die den Blättern von Fingerkraut sehr ähnlich sehen, dienen als Nahrung für Falter, Käfer und Zikaden. Selbst Biber lassen sie sich schmecken.

Die reifenden Früchte des Sumpf-Blutauges sehen wie kleine Erdbeeren aus. Beeindruckend: Die Samen sind bis zu einem Jahr schwimmfähig. Außerdem können sie im Gefieder von Wasservögeln hängen bleiben, sodass sich die blutrote Schönheit aus dem Moor via »Lufttaxi« neue Lebensräume erschließen kann.

Darüber hinaus kann sich das Sumpf-Blutauge auch vegetativ vermehren. Das heißt, dass ein abgebrochenes Stück des Rhizoms (Wurzelstock) eine neue Pflanze bilden kann. Das klappt am besten, wenn der Standort nicht nur feucht, sondern auch hell und nährstoffarm ist. An nährstoffreichen Standorten wird sie leicht von anderen Pflanzen überwuchert. Besonders konkurrenzstark ist das Sumpf-Blutauge nämlich nicht. Als Moorbewohner mag es zudem keinen Kalk. Im Garten ist also ein heller Platz am Teichrand eine gute Wahl. Auch auf dem Balkon kann es gut in einen nassen Kübel gepflanzt werden. Hier solltest du das Sumpf-Blutauge jedoch mit Regenwasser gießen, weil das Leitungswasser meist zu hart ist.

Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) 
Sumpf-Blutauge (Comarum palustre) 

Bedrohte Schönheit

In Deutschland kommt das Sumpf-Blutauge noch weiträumig vor. Am ehesten finden wir es in Norddeutschland. Mit der Zerstörung der Moore verschwindet jedoch auch der Lebensraum des Sumpf-Blutauge, sodass es inzwischen auf der Roten Liste geführt wird. Mit der Wahl des Sumpf-Blutauges zur 46. Blume des Jahres will die Loki Schmidt Stiftung auf den notwendigen Schutz des Lebensraumes dieser wertvollen Pflanze aufmerksam machen.

Möchtest du ein Exemplar für deinen Garten oder Balkon haben? Dann beachte bitte, dass keines aus der Natur entnommen werden darf! Einige (Versand-)Gärtnereien haben das Sumpf-Blutauge aber im Angebot.

Sissis Resümee

In der Schweiz ist das Sumpf-Blutauge, das hier zuweilen auch Sumpf-Fingerkraut genannt wird, ebenfalls geschützt. Beschwören kann ich es nicht, aber ich glaube, es im Jahr 2022 in den Appenzeller Alpen entdeckt zu haben. Andere Standorte sind mir persönlich nicht bekannt, doch ich werde verstärkt danach Ausschau halten.

Fun Fact: In meinem Beitrag »52 Ziele in 52 Wochen« habe ich für mein persönliches Gartenglück 2025 festgehalten, dass ich einen wilden Kübel mit Sumpfpflanzen anlege, ein Sumpfbeet en miniature. Es bietet sich geradezu an, der blutroten Schönheit aus dem Moor ein Zuhause zu bieten und unsere Hummelvölker sowie viele andere Insekten zu erfreuen. Ich bin sicher, dass ich auf dem nächsten Bärner Wildpflanzenmärit ein Sumpf-Blutauge bekommen kann.

Ansonsten habe ich schon eine lange Liste mit Gärtnereien, die Wildblumen führen. Dazu in Kürze mehr.

Wir sehen uns im Garten!

XOXO

Sissi

[Quelle: Markus Schmidt für die Stiftung für Mensch und Umwelt und eigene Recherche. Artikelbild: Hummeln und weitere Wildbienenarten finden an den Blüten der Blume des Jahres 2025 Nektar und Pollen, fotografiert von Cyrille Claudel.]