Wolkeneier alias œufs Orsini alias cloud eggs
Meine Freundin Anna ist immer für eine Überraschung gut. Gestern entdeckte ich in unserem gemeinsam geführten Kalender, dass bei ihr zum Mittagessen Wolkeneier auf dem Plan standen. Spontan dachte ich an → Wolkenbrote im Pfanderl, die vor ein paar Jahren bei vielen Foodies Furore machten und sich bei uns nach wie vor großer Beliebtheit erfreuen. Dann vergaß ich die Sache auch schon wieder. Bis Anna mir Fotos von herzallerliebsten flauschigen Eierwölkchen schickte. Da dämmerte es mir, dass es sich hier um die französische Frühstücksleckerei handelte, die ich bislang nur als »œufs Orsini« kannte, ein Rezept, das übrigens auch Claude Monet und Christian Dior sehr zu schätzen wussten. Vielleicht ist dir diese besondere Form der Zubereitung von Spiegeleiern im Ofen schon als »cloud eggs« auf Instagram begegnet?
Ganz gleich, wie du die Eierspeise nennst: Köstlich ist sie immer! Und dazu auch noch blitzschnell und kinderleicht zubereitet – in weniger als einer Viertelstunde wandern die Wolkeneier auf den Teller. So bleibt gerade genug Zeit, den Tisch hübsch einzudecken und deine Lieben zum Frühstück zu rufen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Nachwerkeln und Genießen!
Rezept für Wolkeneier
Zutaten für vier Portionen:
- 4 Eier von glücklich gackernden Hühnern
- 20 Gramm Butter oder ALSAN-S
- 1 Prise Fleur de Sel
- auf Wunsch: 20 Gramm fein geriebener Parmesan
- zum Dekorieren: frische Petersilie, Kresse oder Sprossen
Zubereitung der Wolkeneier
1. Heize zuerst den Backofen auf 200 Grad Celsius (Umluft: 180 Grad Celsius, Gasherd: Stufe 4) vor.
2. Schlage dann liebevoll die Eier auf und trenne das Eiweiß vom Eigelb. Wenn du pfiffig bist, belässt du dabei jedes Eigelb gleich in seiner Schalenhälfte. Hier können Eierbecher sehr hilfreich sein, schließlich soll das Ganze nicht umkippen. Schlage das Eiweiß mit einer Prise Salz sehr steif auf und hebe auf Wunsch behutsam den geriebenen Parmesankäse unter.
3. Nun hast du zwei Möglichkeiten: Entweder du legst ein Stück Backpapier auf ein Backblech und bestreichst dieses mit der Butter oder Pflanzenmargarine, damit die Wolkeneier nicht daran »kleben«, oder du fettest vier Crème-brûlée-Förmchen aus. In beiden Fällen teilst du den Eischnee in vier gleichmäßige Portionen auf – vier Häufchen aufs Backblech setzen oder in den Förmchen verteilen – und drückst mit einem Esslöffel eine runde Mulde in den Eischnee.
4. Stelle das Backblech bzw. die Förmchen mit den Eischneewolken für vier Minuten in den vorgeheizten Ofen, lasse danach behutsam jeweils ein Eigelb in die Mulden gleiten und stelle das Ganze für rund eine weitere Minute wieder in den Backofen. Anschließend sofort servieren. Besonders gut schmecken die Wolkeneier auf einer Scheibe Vollkornbrot.
Genusstipp
So manch einer genießt seine Wolkeneier am liebsten pur, lediglich gewürzt mit einer Prise Salz. Das französische Originalrezept sieht allerdings geriebenen Käse vor, der sehr, sehr vorsichtig unter den Eischnee gehoben wird. Alternativ kannst du auch eine Scheibe Käse zwischen Brot und Ei platzieren. Oder du verfeinerst das Eiweiß mit einer Prise frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer oder Muskatnuss, bevor du das Eigelb darauf setzt. Sehr hübsch sieht es auch aus, wenn du vor dem Servieren noch ein bisserl Petersilie, Kresse oder selbst gezogene Sprossen über die Wolkeneier streust – das Auge isst bekanntlich mit!
Sissis Resümee
Für → Markus und mich sind die Wolkeneier eine gelungene Abwechslung von den klassischen gekochten oder gebratenen Eiern. Zum Frühstück oder Brunch serviere ich ein Ei pro Person, während zwei Wolkeneier mit Brot und Salat eine schnelle Hauptmahlzeit ergeben. Wenn du eher ein Freund der großzügigen Küche bist, kannst du das Rezept auch wunderbar verdoppeln und acht Eier in eine gefettete Auflaufform setzen.
Zwei Dinge sind bei jeder Art der Zubereitung wichtig: das behutsame Gleiten der Eigelbe und die Garzeit. Wenn das Eigelb nämlich nicht sauber in seiner Mulde »sitzt«, fließt es beim Backen im Ofen heraus – das sieht dann so aus wie oben im Bild: Das vordere Wolkenei ist gelungen, das hintere … nicht so sehr. Und wenn du die Eigelbe länger als eine Minute stocken lässt, werden sie zu fest. Das Eigelb der Wolkeneier soll beim Anstechen mit der Gabel »fließen« – es sei denn, du magst harte Eier. Am besten probierst du einfach mal aus, wie die Wolkeneier dir am besten schmecken. Guten Appetit!
XOXO
Sissi
[Produkthinweise erfolgen rein redaktionell und unabhängig. Artikelbild: Ruslan Mitin.]