Zehn Fragen an mich selbst
In diesem Artikel geht es zur Abwechslung einmal weder um Rezepte noch um Produkte oder Events, sondern um mich. Vor ein paar Tagen bin ich nämlich beim Stöbern in Perdis Blog über eine tolle Blogparade von Martina gestolpert: Zehn Fragen an dich selbst.
Spontan entschied ich, mich daran zu beteiligen. Zum einen ist das Thema eine echte Herausforderung. Zum anderen habe ich das Gefühl, Martina etwas schuldig zu sein. Wieso das? Nun, jetzt wird es ziemlich peinlich … Aber ich habe beschlossen, im Leben stets die Wahrheit zu sagen, auch wenn mir das gerade alles andere als leicht fällt. Ich habe Martina und ihr Blog immer gemocht.
Irgendwie finde ich sie knuffig, empfinde ihre Authentizität als erfrischend und schätze den Stil ihres Blogs. Als ich dann vor einigen Monaten hörte, dass sie am Bloggertreffen #BSSST2016 teilnehmen würde, habe ich mich darüber gefreut. Martina ist seit einigen Jahren der Liebe wegen ein echtes »Ruhrpottmädel« und lebt derzeit in Oberhausen. Ich war sicher, dass wir viele Gemeinsamkeiten entdecken würden. Doch dann kam alles anders …
Homo homini lupus – Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf
Wenn du in den letzten Monaten unser Magazin verfolgt hast, dann weißt du, dass das Treffen im Mai in vielerlei Hinsicht ein absoluter Reinfall war. Vor allem menschlich. Offen gestanden hätte ich das spätestens merken müssen, als zunächst die ehemalige Mitbloggerin der Organisatorin und dann Martina systematisch aus der Gruppe geekelt wurden. Das hat mir nicht gefallen, zugegeben.
Doch zu dem Zeitpunkt war mein Hirn bereits derart vernebelt von all den Lügengeschichten, die mir erzählt wurden, dass ich nicht mehr wirklich zwischen Recht und Unrecht unterscheiden konnte. Als ich es wagte, die Organisatorin darauf hinzuweisen, dass sich das Gruppenverhalten in Richtung Mobbing bewegte, machten prompt auch über mich Lügen und Verleumdungen die Runde. Aber das habe ich leider erst im Nachhinein erfahren. Hinterher ist frau halt immer schlauer.
Manchmal muss man die Reißlinie ziehen …
Langer Rede, kurzer Sinn: Während die raffgierigen Suppentütenblogger der Gruppe noch mobbten, was das Zeug hielt, und nebenher fleißig eine Kooperation nach der anderen an Land zogen, zog Martina klugerweise die Reißleine. Für sie ist das Bloggen nämlich schon längst kein Hobby mehr, sondern ihr Beruf.
Als sie hörte, dass sich mehr als 70 Firmen am Bloggertreffen beteiligen würden, äußerte sie Bedenken aufgrund des zu erwartenden Arbeitspensums. Und erntete zynische Bemerkungen. Ich selbst habe ihr nahe gelegt, lieber nicht zum Treffen zu kommen. Nicht, weil ich sie nicht dabei haben wollte, sondern weil es wirklich keinen Sinn macht, sich zwischen einem Bloggertreffen mit letztlich über 120 nicht immer sinnvollen Kooperationspartnern und seinem Job zu zerreißen. Ich hoffe, dass Martina mich verstanden hat.
So oder so – es tut mir unendlich leid, wie sich die Dinge entwickelt haben. Ich bin froh, dass Martina ihre Teilnahme am Treffen abgesagt hat. So gern ich sie persönlich kennengelernt hätte, so froh bin ich auch darüber, dass ihr der ganze Driss vor Ort und das bis heute andauernde Lügendrama nach dem Treffen erspart geblieben sind. Wenn du mir bei meiner Beichte bis hierhin gefolgt bist, hast du hoffentlich auch noch Lust, ein wenig mehr über mich zu erfahren.
Hier sind sie, meine Antworten auf zehn sehr persönliche Fragen von Martina!
An welchen Urlaub denkst du mit Wehmut zurück?
Puh, das ist gar nicht so leicht zu beantworten. All meine Reisen und die Menschen, denen ich auf diesen Reisen begegnet bin, haben mir etwas geschenkt. Wenn ich mich entscheiden müsste, dann vermutlich für meinen ersten Interrail-Trip kurz nach dem Abitur. Dabei habe ich gelernt, dass Pauschalurlaube nicht mein »Ding« sind und ich wunderbar auch über Wochen aus dem Rucksack leben kann. Dafür bin ich sehr dankbar.
Wen hast du das erste Mal geküsst?
Der erste Junge, der von mir einen Kuss bekam, war C. Und das nicht einmal, weil wir uns küssen wollten. Hihi … Eigentlich war C. nämlich in meine Freundin J. verknallt und ich in V. Bei einem gemeinsam verbrachten Nachmittag sollte dann endlich geknutscht werden. J. traute sich allerdings nicht und so gab ich dem von ihr angebeteten C. einen sehr züchtigen Kuss auf den Mund. Um ihr zu zeigen, dass Küssen nicht weh tut. Kinderspiele! Unfairerweise hat J. sich trotzdem nicht getraut, meinem mutigen Beispiel zu folgen. Dafür bekam ich einen Kuss von V. Und der Rest ist Privatsache …
Was macht dein Zuhause zu deinem Zuhause?
Die Menschen und Tiere, die in meinem Zuhause leben. Geborgenheit. Gelächter. Glücksgefühle. Zuhause ist dort, wo geliebt und gelacht wird. Ich brauche dafür keine Luxusvilla mit Swimmingpool und Sauna. Wichtiger ist, dass ich mich rundum sicher und wohl fühle. Sollte es jemals eine Apokalypse geben und wir überleben, dann reicht den Meinen und mir auch der Sternenhimmel über unseren Köpfen, um uns daheim zu fühlen. Hauptsache, wir sind zusammen.
Gibt es in deinem Leben etwas, das du nicht richtig abgeschlossen hast?
Nein, nicht wirklich. Ich sorge konsequent dafür, dass ich unter die Dinge oder Menschen, die mir nicht gut tun, einen Schlussstrich ziehe. Manches braucht ein bisserl länger, so wie die Aufarbeitung des oben schon erwähnten Bloggertreffens. Das ist nicht immer leicht. Doch letztendlich siegt die Vernunft und so werde ich am Ende meines Lebens nicht mit offenen Rechnungen ins Grab steigen …
Welches Lied macht dir immer gute Laune?
Ich habe kein bestimmtes »Gute-Laune-Lied«, das immer wirkt. Grundsätzlich empfinde ich Musik als ausgesprochen stimulierend. Je nach Stimmung suche ich mir das passende Musikstück aus. Das kann dann auch schon mal Klassik sein.
Willst du immer alles erklären?
Jein. Bei manchen Menschen ist es mir vollkommen egal, ob sie mich verstehen. Grundsätzlich finde ich es aber gut, wenn ich verstanden werde. Und neige dann auch schon mal zu langschweifigen Erklärungen … Es geht mir dabei weniger darum, dass mein Gesprächspartner meine Meinung teilt, sondern meinen Standpunkt versteht. Das kommt aber beim Gegenüber nicht immer gut an und so bemühe ich mich darum, autonomer zu werden. Schließlich ist es nicht mein Problem, wenn meine Mitmenschen nicht kapieren, wie ich ticke …
Was ist deine größte Schwäche?
Ich bin zu gutmütig und ich esse gern. Letzteres sieht man auch.
Ist es wichtig für dich, was andere Leute von dir denken?
Nö, sonst wäre ich unter anderem nicht jahrelang immer mal wieder mit einer Glatze durchs Leben gehopst. Zuweilen kokettiere ich zwar ganz gern mit den Ideen anderer Menschen über mich, letztendlich aber sind mir deren Meinungen egal. Und nein, ich wurde nicht cool geboren: Meine Gelassenheit in solchen Dingen verdanke ich dem Verankertsein in meinem Freundes- und Familienkreis. Wenn du oft genug hörst, dass du »okay« bist, glaubst du es am Ende selbst. Mir tut jeder Mensch leid, der diesen Rückhalt nicht erfährt.
Was ist wahr geworden, wovon du als Teenager geträumt hast?
Oh, eine Menge Dinge … Das Wichtigste: Nachdem ich meinen Traum, Amazonasforscherin oder Astronautin zu werden aufgegeben habe, wollte ich nur eines – vom Schreiben leben. Das ist mir auch geglückt. Dabei habe ich sämtliche Höhen und Tiefen kreativer Arbeit erlebt. Und auch die Tiefen möchte ich nicht missen, denn sie haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Ich wünsche mir für jeden Menschen, dass er seine persönliche Nische entdeckt und darin Erfolg hat.
Was bedeutet Freundschaft für dich?
Freundschaft ist wie Liebe: bedingungslos, ehrlich, immerdar.
Sissis Resümee
Ich spreche nicht gern über mich, weil ich mich nicht wichtig machen will. Ganz ähnlich ergeht es mir mit Selfies … Aber ich weiß, dass du und die anderen Leser es spannend finden, mehr über die Menschen hinter Green. Urban. Lifestyle. (ehemals BANANENSCHNECKERL) zu erfahren. Daher bedanke ich mich herzlich bei Martina für diese tiefschürfenden Fragen und hoffe, dass ich sie zu deiner Zufriedenheit beantwortet habe.
Sind noch Fragen offen? Dann freue ich mich über deine Post!
XOXO
Sissi
[Artikelbild: Emily Morter.]